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Vorurteile gegen Taurin revidieren?

Viele Energydrinks enthalten neben Koffein auch Taurin, das angeblich zu einer Steigerung der Leistung führt. Doch bestehen gegen Taurin erhebliche Vorurteile, z.B. dass die Aminosäure, die der Organismus selber aus Cystein herstellen kann, nicht gesundheitsförderlich ist. Doch gibt es irgendwelche wissenschaftlichen Belege im Hinblick auf die gesundheitliche Wirkung von Taurin?
Eine ganz aktuelle und sehr prominent in der wissenschaftlichen Zeitschrift Science publizierte Studie kommt zu einem sehr überraschenden Ergebnis. Diese Studie, an der über 40 Wissenschaftler an über 30 Forschungsinstituten beteiligt waren, gibt Hinweise darauf, dass Taurin nicht schädlich, sondern möglicherweise lebensverlängernd ist. Bei Mäusen konnte durch eine Tauringabe die Lebenserwartung um 12 Prozent verlängert werden. Auch bei Experimenten an Würmern war durch Taurin eine verlängerte Lebenszeit nachweisbar. In Affenexperimenten konnte durch die Tauringabe in nahezu allen Organen eine günstige Wirkung nachgewiesen werden. Beim Menschen stellten die Wissenschaftler fest, dass Personen mit geringeren Taurinspiegeln im Blut häufiger an Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes oder chronischen Entzündungen erkrankten. Auch das Bauchfett stieg mit sinkenden Taurinspiegeln an. Was bei den Wissenschaftlern zu einer besonderen Verwunderung führte, war die Tatsache, dass durch sportliche Aktivitäten der körpereigenen Taurinspiegel anstiegen. Daher wurde schon gefolgert, dass die günstigen Effekte von sportlicher Aktivität vielleicht durch Taurin vermittelt werden.
Diese Ergebnisse klingen fast danach, dass die Aminosäure eine Art Anti-Aging-Mittel ist. Wie immer müssen diese Ergebnisse durch andere Studien bestätigt werden. Vielleicht müssen aber dann auch die Vorurteile gegen Taurin revidiert werden.


Singh P, Gollapalli K, Mangiola S, Schranner D, Yusuf MA, Chamoli M, Shi SL, Lopes Bastos B, Nair T, Riermeier A, Vayndorf EM, Wu JZ, Nilakhe A, Nguyen CQ, Muir M, Kiflezghi MG, Foulger A, Junker A, Devine J, Sharan K, Chinta SJ, Rajput S, Rane A, Baumert P, Schönfelder M, Iavarone F, di Lorenzo G, Kumari S, Gupta A, Sarkar R, Khyriem C, Chawla AS, Sharma A, Sarper N, Chattopadhyay N, Biswal BK, Settembre C, Nagarajan P, Targoff KL, Picard M, Gupta S, Velagapudi V, Papenfuss AT, Kaya A, Ferreira MG, Kennedy BK, Andersen JK, Lithgow GJ, Ali AM, Mukhopadhyay A, Palotie A, Kastenmüller G, Kaeberlein M, Wackerhage H, Pal B, Yadav VK. Taurine deficiency as a driver of aging. Science. 2023 Jun 9;380(6649):eabn9257. doi: 10.1126/science.abn9257. Epub 2023 Jun 9. PMID: 37289866.
Singh P, Gollapalli K, Mangiola S, Schranner D, Yusuf MA, Chamoli M, Shi SL, Lopes Bastos B, Nair T, Riermeier A, Vayndorf EM, Wu JZ, Nilakhe A, Nguyen CQ, Muir M, Kiflezghi MG, Foulger A, Junker A, Devine J, Sharan K, Chinta SJ, Rajput S, Rane A, Baumert P, Schönfelder M, Iavarone F, di Lorenzo G, Kumari S, Gupta A, Sarkar R, Khyriem C, Chawla AS, Sharma A, Sarper N, Chattopadhyay N, Biswal BK, Settembre C, Nagarajan P, Targoff KL, Picard M, Gupta S, Velagapudi V, Papenfuss AT, Kaya A, Ferreira MG, Kennedy BK, Andersen JK, Lithgow GJ, Ali AM, Mukhopadhyay A, Palotie A, Kastenmüller G, Kaeberlein M, Wackerhage H, Pal B, Yadav VK. Taurine deficiency as a driver of aging. Science. 2023 Jun 9;380(6649):eabn9257. doi: 10.1126/science.abn9257. Epub 2023 Jun 9. PMID: 37289866.

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