Vor Krankheiten weglaufen

Im Alter von über 70 Jahren hat nahezu ein Drittel der Bevölkerung eine Nierenschwäche. Für die Betroffenen ist es wichtig, Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus optimal einzustellen. Doch was können Patienten mit einer chronischen Nierenschwäche selber zum Schutz ihrer Nieren beitragen?

In Beobachtungstudien wurde eine Lebensstil-Änderung, insbesondere mehr körperliche Aktivität, als schützender Faktor vor einer Nierenschwäche identifiziert. Jedoch gab es bisher keine entsprechende randomisierte Studie, bei der Betroffene zufällig einer Bewegungs- bzw. einer Kontrollgruppe zugeordnet wurden. In einer aktuellen Veröffentlichung wurden nun entsprechende Belege vorgelegt. Eigentlich hat diese Studie bereits vor einigen Jahren zeigen können, dass ein strukturiertes, mäßig intensives Bewegungsprogramm bei älteren Erwachsenen Einschränkungen bei der Beweglichkeit verhindern kann. In der aktuellen Untersuchung hat man nun nachträglich die Bedeutung von Bewegung auf die Nierenfunktion untersucht. Eingeschlossen in die Analyse wurden knapp 1200 inaktive Personen im Alter von 70 bis 89 Jahren mit Bewegungs-Einschränkungen. Das Ergebnis: In der Bewegungsgruppe sank im Vergleich zur Kontrollgruppe die Nierenfunktion signifikant langsamer ab. Je mehr sich die Personen bewegten, desto stärker war der schützende Effekt auf die Nierenfunktion. Bewegung wirkt sich aber nicht nur positiv auf die Nierenfunktion aus, sondern auch auf die Diabetes-Erkrankung, Bluthochdruck, Leberfunktion sowie Depression und Gehirnfunktion. Bewegung ist ein Allheilmittel – man kann vor Krankheiten ein Stück weit weglaufen.