Der Umsatz mit Vitamin-Präparaten ist ein sehr lukratives Geschäft. Man schätzt, dass allein in Deutschland mehr als eine Mrd. Euro für entsprechende Nahrungs-Ergänzungsstoffe ausgegeben. Dabei stellt sich die Frage, ob man wirklich mehr Vitamine benötigt, als in einer ausgewogenen Ernährung enthalten sind. In den letzten Jahren sind einige Arbeiten erschienen, nach denen hochdosierte Vitamin-Gaben möglicherweise im Hinblick auf die Krebsentstehung schädlich sein könnten. Doch wie sieht es bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall aus?
Diese Frage haben amerikanische Wissenschaftler in einer systematischen Analyse von publizierten Forschungsarbeiten untersucht. Sie fanden insgesamt 18 Studien mit über zwei Mio. Teilnehmern. Das Ergebnis ist ernüchternd, denn es konnten keine Hinweise gefunden werden, dass die Einnahme von Multivitamin-Präparaten irgendeinen Einfluss auf die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit hat. Auch die Rate an Todesfällen aufgrund von Schlaganfällen oder Herzinfarkten unterschied sich nicht, egal ob Multivitamin-Präparate eingenommen wurden oder nicht.
Diese Ergebnisse bestätigen erneut, dass man viel Geld sparen könnte, da die Einnahme von Vitaminkapseln genauso effektiv ist, als wenn man sie in die Tonne wirft!
Association of Multivitamin and Mineral Supplementation and Risk of Cardiovascular Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis. Kim J, Choi J, Kwon SY, McEvoy JW, Blaha MJ, Blumenthal RS, Guallar E, Zhao D, Michos ED. Circ Cardiovasc Qual Outcomes. 2018 Jul;11(7):e004224. doi: 10.1161/CIRCOUTCOMES.117.004224..