„Verheiratete leben nicht länger, es kommt ihnen nur so vor“ ist ein Spruch, der gerne von langjährigen Ehemännern zum Besten gegeben wird. Doch gibt es für diese Aussage auch wirklich belastbare Daten?
Wissenschaftler aus England, den USA und Australien haben diese Frage genauer analysiert. Dazu haben sie insgesamt 34 Studien gefunden, die den Zusammenhang von Familienstand und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall untersuchen. In diese Studien waren mehr als zwei Mio. Teilnehmer eingeschlossen. Im Vergleich zu Verheirateten mit Personen, die nie verheiratet, geschieden oder verwitwet waren, stieg das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 42 % an. Die Risiken an Herzkranzgefäßen zu erkranken oder daran zu versterben, stiegen jeweils um 43 % an. Unverheiratete hatten zusätzlich ein 55 % höheres Schlaganfallrisiko. Geschiedene Frauen und Männer hatten in gleichem Maße ein erhöhtes Herzinfarktrisiko, während bei Verwitweten das Schlaganfallrisiko erhöht war. Die Überlebensrate nach einem Herzinfarkt war bei Alleinlebenden ebenfalls signifikant erniedrigt
Diese Daten beschreiben nur Zusammenhänge und man kann daher nicht behaupten, dass man heiraten muss, um gesünder und länger zu leben. Auf der anderen Seite kann man erahnen, welchem Stress Personen ausgesetzt sind, die einen Partner verloren oder einen Rosenkrieg bei einer Scheidung durchlebt haben. Vielmehr ist eine emotionale Ausgeglichenheit, die in einer vertrauensvollen Partnerschaft besteht, ein wichtiger Faktor für ein gesundes Leben. Der initiale Spruch hält somit einer wissenschaftlichen Analyse nicht stand. Man könnte eher sagen, dass im Hafen der Ehe das Schiff der Gesundheit erstrahlt.