Viele Menschen beklagen, dass das Miteinander in unserer Gesellschaft immer rauer geworden ist. Glücklich kann sich daher jeder schätzen, der in einer liebevollen Beziehung lebt. Dies drückt das Sprichwort aus, wonach „geteiltes Leid auch halbes Leid“ sein soll. Doch betrifft das nur die Emotionen oder gibt es auch gesundheitlichen Auswirkungen?
Eine ganz aktuelle Untersuchung der Universität von Arizona hat den Einfluss einer glücklichen Beziehung auf den Blutdruck und die Schmerzwahrnehmung untersucht. Dazu wurden 102 Versuchsteilnehmer, die in liebevollen Partnerschaften lebten, dem sogenannten „cold pressure task“ ausgesetzt. Dazu müssen sie möglichst lange einen Arm in Eiswasser halten. Durch die so zugeführten Schmerzen steigt der Blutdruck an. Man hat nun die Schmerzwahrnehmung und den Blutdruckanstieg bei drei unterschiedlichen Gruppen untersucht: In der einen Gruppe war der Partner beim Test im Raum anwesend, in der zweiten Gruppe sollte der Versuchsteilnehmer an seinen Partner denken. In der Kontrollgruppe sollte während des Tests an den bisherigen Verlauf des Tages gedacht werden. Der Blutdruck zeigte im Vergleich zur Kontrollgruppe einen geringeren Anstieg, wenn der Partner im Raum war oder die Teilnehmer an diesen gedacht haben. Die Schmerzwahrnehmung war jedoch nur dann reduziert, wenn der Partner im Raum war.
Diese Ergebnisse zeigen, dass Liebe nicht nur Leid, sondern auch Blutdruck und Schmerzen senken kann!
The impact of physical proximity and attachment working models on cardiovascular reactivity: Comparing mental activation and romantic partner presence. Bourassa KJ, Ruiz JM, Sbarra DA. Psychophysiology. 2019 Jan 4:e13324. doi: 10.1111/psyp.13324.