Rezept-Frei

Sich gesund schlafen

Das Schafverhalten hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Eine deutliche Schlafverkürzung ist mit der Einführung des elektrischen Lichtes eingetreten. Fernsehen und soziale Medien haben in den letzten Jahren zu einer weiteren Verkürzung der mittleren Schlafzeit geführt. Doch wie sieht es mit der gesundheitlichen Wirkung der Schlafverkürzung aus?

Diese Frage wurde in einer ganz aktuellen Publikation an fast 8000 gesunden Angestellten im öffentlichen Dienst in Großbritannien untersucht. Dazu wurden die Teilnehmer zu den Schafgewohnheiten befragt und in einer kleineren Gruppe auch die Schlafdauer mittels elektronischen Geräten in unterschiedlichen Altersgruppen erfasst. In der 25-jährigen Beobachtungszeit wurde die Entwicklung von chronischen Erkrankungen systematisch dokumentiert. Während der fast 80% der Teilnehmer sechs bis sieben Stunden Schafdauer angeben, wiesen knapp sieben Prozent eine Schlafdauer unter fünf Stunden aus. Wurde nun die Entwicklung von chronischen Erkrankungen in Abhängigkeit der Schafdauer analysiert zeigte sich ein 30-40 %iger Anstieg für Erkrankungen wie u.a. Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall aber auch Demenz. Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, stellt sich wie immer die Frage nach Henne und Ei: Führt ein Schlafmangel zu diesen chronischen Erkrankungen oder führen die chronischen Erkrankungen zu Schlafmangel. Auch wurde in der Studie die Schlafqualität nicht berücksichtigt. In anderen Studien konnte aber gezeigt werden, dass ein bewusster Schlafentzug für den Körper ein Stressfaktor darstellt und somit eine Erklärung für das erhöhte Krankheitsrisiko ist.

Diesen Daten weisen somit aber daraufhin, dass die Volksweisheit „sich gesund schlafen“ eine gewisse wissenschaftliche Grundlage besitzt!


Ben Hassen C, Fayosse A, Landré B, Raggi M, Bloomberg M, Sabia S, Singh-Manoux A. Association between age at onset of multimorbidity and incidence of dementia: 30 year follow-up in Whitehall II prospective cohort study. BMJ. 2022 Feb 2;376:e068005. doi: 10.1136/bmj-2021-068005. PMID: 35110302; PMCID: PMC9086721.

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