Darmkrebs hat sich zu einer der häufigsten Tumorerkrankungen weltweit entwickelt. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland mehr als 50.000 Menschen. Es stellt sich daher die Frage, wie man sich vor Darmkrebs schützen kann.
Diese Frage wurde in einer großen amerikanischen Studie an über 173.000 Männern und Frauen aus ganz unterschiedlichen ethnischen Gruppen untersucht. Diese wurden hinsichtlich ihres Ernährungsverhalten befragt und dann über 19 Jahre nachverfolgt. Dabei zeigte sich, dass eine pflanzenbasierte Ernährung, also der Verzicht auf tierische Lebensmittel, bei Männern einen gewissen Schutz vor der Entwicklung eines Darmkrebs zu haben scheint. Bei Frauen konnte dieser Zusammenhang nicht gezeigt werden. Da Männer grundsätzlich ein höheres Risiko haben, an einem Darmkrebs zu erkranken, vermuten die Wissenschaftler, dass dieser relativ schwach schützende Effekt einer pflanzlichen Ernährung nicht bei einem niedrigen Krebsrisiko nachzuweisen ist. Der schützende Zusammenhang wurde speziell bei weißen amerikanischen Männern, aber auch denen mit japanischer oder hawaiianischer Herkunft nachgewiesen.
Doch gibt es eine Maßnahme, die vor der Entwicklung von Darmtumoren weit effektiver schützt: Die Darmspiegelung. Hier werden Vorstufen einer Krebserkrankung, sogenannte Polypen entdeckt, die dann direkt entfernt werden können. Doch leider hat die Coronakrise dazu geführt, dass dieses Vorsorgeangebot noch weniger angenommen wird, als es zuvor schon der Fall war. Dabei zahlen die gesetzlichen Krankenkassen diese Präventionsleistung bei Frauen ab dem 55. Lebensjahr, bei Männern aufgrund des höheren Risikos seit Kurzem schon ab dem 50. Lebensjahr.
Eine Darmspiegelung ist bei beiden Geschlechtern sehr wirksam, eine pflanzenbasierte Ernährung scheint jedoch nur Männer bedingt vor Darmkrebs zu schützen.
Kim J, Boushey CJ, Wilkens LR, Haiman CA, Le Marchand L, Park SY. Plant-based dietary patterns defined by a priori indices and colorectal cancer risk by sex and race/ethnicity: the Multiethnic Cohort Study. BMC Med. 2022 Nov 29;20(1):430. doi: 10.1186/s12916-022-02623-7. PMID: 36443779; PMCID: PMC9706862.