Das Sprichwort „Morgenstund hat Gold im Mund“ besagt, dass sich frühes Aufstehen lohnt: Denn morgens kann man in Ruhe arbeiten und somit besser Geld verdienen. Doch gibt es auch gesundheitliche Maßnahmen, die morgens effektiver sind als zu anderen Zeitpunkten?
Diese Frage hat eine amerikanische Forschergruppe untersucht. Dazu haben sie die Daten von fast 5300 Teilnehmer einer großen repräsentativen Bevölkerungsstichprobe verwendet. Von den Teilnehmern lagen auch die Ergebnisse von Schrittzähler-Messungen vor, sodass festgestellt werden konnte, zu welchen Zeitpunkten körperliche Aktivitäten durchgeführt wurden. Während sich gut 12 Prozent der Teilnehmer vorwiegend morgens körperlich aktivierten, waren es 47 Prozent mittags und 41 Prozent abends. Anschließend wurde der mittlere Body-Mass-Index (BMI) und Bauchumfang dieser drei Gruppen verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Teilnehmer, die sich morgens körperlich aktivierten, mit 25,9 kg/m2 einen deutlich niedrigeren BMI aufwiesen, als diejenigen, mit mittäglicher (BMI 27,6 kg/m2) und abendlicher (27,2 kg/m2) Aktivität. Auch beim Bauchumfang zeigten sich vergleichbare Ergebnisse: Bei morgendlicher körperlicher Aktivität lag der mittlere Bauchumfang bei 91,5 cm, während die mittags bzw. abends Aktiven Werte von 95,8 cm und 95 cm aufwiesen.
Auch wenn es sich bei diesen Untersuchungen nur um Querschnittsanalysen handelt, bei denen statistische Störfaktoren nicht ausgeschlossen werden können, erscheinen die Ergebnisse plausibel. Durch die morgendliche körperliche Aktivität wird der nachts heruntergeregelte Stoffwechsel nach oben getrieben und Fettreserven werden eingeschmolzen.
Wenn man diese Ergebnisse berücksichtigt, müsste das oben aufgeführte Sprichwort lauten: Morgensport hält Speck vom Bund!
Ma T, Bennett T, Lee CD, Wicklow M. The diurnal pattern of moderate-to-vigorous physical activity and obesity: a cross-sectional analysis. Obesity (Silver Spring). 2023 Oct;31(10):2638-2647. doi: 10.1002/oby.23851. Epub 2023 Sep 4. PMID: 37661938.
