Rezept-Frei

Die Dosis macht das Gift

Während über viele Jahre vor einem erhöhten Kaffeekonsum gewarnt wurde, haben neue Studien Hinweise ergeben, dass Kaffee nicht gefährlich ist, sondern vielleicht sogar vor chronischen Erkrankungen schützt. Im Kaffee sind viele pflanzliche Extrakte, sodass sogar der Begriff „flüssiges Gemüse“ für dieses Lieblingsgetränk der Deutschen gewählt wurde. Auch für Tee gibt es viele Hinweise auf eine gesundheitsförderliche Wirkung. Wenn man die aktuellen Studien zu diesen Getränken vorstellt, kommt immer die Frage, was denn mit dem Zucker im Kaffee oder Tee ist. Gerne wird die Frage dahingehend beantwortet, dass Zucker gefährlich sei und die gesundheitliche Wirkung nur für die ungesüßten Getränke gilt. Doch was ist denn da wissenschaftlich nachgewiesen?
Eine aktuelle Studie hat diese Frage bei dänischen Männern untersucht. Dazu wurden die Daten der Kopenhagener Männer Studie genutzt. Eingeschlossen wurden knapp 3000 gesunde, männliche Teilnehmer, die regelmäßig Kaffee oder Tee trinken. Die Studie begann in den Jahren 1985/86 und die Teilnehmer wurden über 32 Jahre nachbeobachtet. Zu Beginn der Beobachtung waren die Männer im Mittel 63 Jahre alt, sodass im Beobachtungszeitraum über 88 Prozent verstorben sind. In den Analysen wurde nun die Sterberate in Abhängigkeit des Zuckerkonsums in Kaffee oder Tee untersucht. Zur Überraschung der Wissenschaftler gab es in den beiden Gruppen keine Unterschiede. Auch die Rate an Diabetes-, Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen waren in den Gruppen mit bzw. ohne Zucker nicht unterschiedlich.
Im Gegensatz zu zuckergesüßtem Kaffee oder Tee ist für entsprechende Softdrinks eine höhere Sterblichkeit in früheren Studien nachgewiesen worden. Vermutlich liegt das daran, dass man in den Kaffee oder Tee ungefähr 5g Zucker gibt, während Softdrinks 25g enthalten. Wie immer zeigt sich: Die Dosis macht das Gift!

Treskes RW, Clausen J, Marott JL, Jensen GB, Holtermann A, Gyntelberg F, Jensen MT. Use of sugar in coffee and tea and long-term risk of mortality in older adult Danish men: 32 years of follow-up from a prospective cohort study. PLoS One. 2023 Oct 18;18(10):e0292882. doi: 10.1371/journal.pone.0292882. PMID: 37851689; PMCID: PMC10584177.

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