Schokolade steht aufgrund des hohen Kaloriengehaltes im Verdacht, für Übergewicht verantwortlich zu sein. Deshalb bekommt auch Schokolade in dem neu eingeführten Nutri-Score ein „E“, während Gummibärchen mit einem „B“ deutlich besser davonkommen. Doch lässt sich diese Einschätzung wissenschaftlich begründen?
Diese Frage wurde in einer internationalen Studie geprüft, bei der Frauen in zwei Gruppen zufällig aufgeteilt wurden. Die eine Gruppe musste für zwei Wochen jeden Morgen oder jeden Abend eine Tafel Vollmilch-Schokolade konsumieren. Die andere Gruppe sollte in dieser Zeit auf den Konsum von Schokolade verzichten. Nach einer Woche Pause wurden die Gruppenzuteilungen umgetauscht, so dass die Kontrollgruppe auch in den Genuss der täglichen Schokolade kam.
Die Ergebnisse zeigen, dass dieser hohe Konsum von Vollmilchschokolade zu keiner Gewichtszunahme führte. Ganz im Gegenteil kam es während des Schokoladenkonsums zu einer Abnahme des Hungergefühls und dem Verlangen nach Süßigkeiten. Dies führte zur einer reduzierten Kalorienaufnahme von 150-300 kcal/Tag je nachdem, ob die Schokolade abends oder morgens gegessen wurde. Interessanterweise veränderte sich die Darmflora und es gab auch Hinweise auf einen Abfall von Stresshormonen.
Diese Daten zeigen, dass das negative Image von Schokolade anscheinend wissenschaftlich nicht begründet ist und man mit Schokolade sogar gegen Hunger ankämpfen kann.
Hernández-González T, González-Barrio R, Escobar C, Madrid JA, Periago MJ, Collado MC, Scheer FAJL, Garaulet M. Timing of chocolate intake affects hunger, substrate oxidation, and microbiota: A randomized controlled trial. FASEB J. 2021 Jul;35(7):e21649. doi: 10.1096/fj.202002770RR. PMID: 34164846.