Seit Horst Schlämmer ist „Ich habe Rücken“ der Inbegriff für das Volksleiden Rückenschmerzen. Dies betrifft eine Vielzahl an Menschen und ist eine der führenden Ursachen für Arbeitsunfähigkeit oder Frühberentung. Die Möglichkeiten der Therapie reichen von Medikamenten bis hin zu weitreichenden Operationen. Doch gibt es auch andere Möglichkeiten „Rücken“ zu behandeln?
Es gibt eine Vielzahl nicht-medikamentöser Massnahmen, wobei sich sogenannte Pilatesübungen in den letzten Jahren besonderer Beliebtheit erfreut. Dabei handelt es sich um ein systematisches Ganzkörpertraining zur Kräftigung der Muskulatur das
Joseph Hubert Pilates in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts in Hamburg entwickelt hat. In einer aktuellen Studie haben brasilianische Wissenschaftler die Effektivität von Pilatesübungen in Hinblick auf Schmerzen und körperliche Einschränkungen untersucht. Dazu wurden knapp 300 Personen mit Rückenschmerzen in vier Gruppen zufällig aufgeteilt. Während die Kontrollgruppe eine Informationsbroschüre für ein verbessertes Bewegungsverhalten erhielt, wurden die drei anderen Gruppen einmal, zweimal oder dreimal pro Woche jeweils eine Stunde einem Pilatestraining zugeführt. Nach 6 Wochen hatten die mit Pilatesübungen behandelten Personen signifikant weniger Schmerzen und körperliche Einschränkungen. Die Gruppe mit dem zweimaligen Training pro Woche schnitt insgesamt am besten ab.
Zusammengefasst nach Host Schlämmer kann man sagen „Mit Pilates gegen Rücken“.
Miyamoto GC, Franco KFM, van Dongen JM, Franco YRDS, de Oliveira NTB, Amaral DDV, Branco ANC, da Silva ML, van Tulder MW, Cabral CMN. Different doses of Pilates-based exercise therapy for chronic low back pain: a randomised controlled trial with economic evaluation. Br J Sports Med. 2018 Jul;52(13):859-868. doi: 10.1136/bjsports-2017-098825.
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