Viele Frauen leiden an dem sogenannten polyzystischen Ovar Syndrom – abgekürzt PCOS. Es ist dadurch gekennzeichnet, dass die Monatsblutungen unregelmäßig sind oder ganz ausbleiben. Viele betroffene Frauen haben ein deutliches Übergewicht, aber auch bei Normgewicht kann es auftreten. Häufig haben die Frauen Zysten an den Eierstöcken und in Blutuntersuchungen fallen hohe Spiegel an männlichen Hormonen, den sogenannten Androgenen, aber auch hohe Insulinspiegel auf. Meist fällt das PCOS auch auf, wenn der Schwangerschaftswunsch nicht in Erfüllung geht. Doch was kann man gegen das PCOS machen?
Seit vielen Jahren werden Frauen bei PCOS-Beschwerden mit dem Medikament Metformin behandelt, das sonst bei Personen mit Typ 2 Diabetes eine der Standardbehandlungen ist. Eine ganz aktuelle Übersichtsarbeit einer Forschergruppe aus Malaysia hat untersucht, ob sich die hormonellen Abweichungen bei PCOS durch eine Änderung der Ernährung beheben lassen. Dabei sind sie auf die ketogene Diät gestoßen, für die es bereits eine Reihe an Studien aus Italien, China und den USA gibt. Bei dieser Ernährungsform muss man auf Zucker und Kohlenhydrate weitestgehend verzichten. Dafür kann man Eiweiß und Fette ohne Beschränkungen konsumieren. Diese Studien zeigen alle, dass sich bei PCOS die Testosteronwerte schon nach 45 Tagen deutlich bessern. Auch weisen die Wissenschaftler in der Arbeit darauf hin, dass bei einer ketogenen Ernährung auch die Chance einer Schwangerschaft steigt. Zusätzlich kam es bei den Frauen, die diese Ernährungsumstellung durchgeführt haben, zu einer deutlichen Gewichtsabnahme, was vermutlich auf den Abfall der körpereigenen Insulinspiegel zurückzuführen ist.
Diese Ergebnisse geben sicher vielen Frauen eine neue Hoffnung, mit einer ketogenen Ernährung schwanger zu werden.
Karniza Khalid, Saraswathy Apparow, Irma Liyana Mushaddik, Amalina Anuar, Syed A A Rizvi, Anasufiza Habib, Effects of Ketogenic Diet on Reproductive Hormones in Women With Polycystic Ovary Syndrome, Journal of the Endocrine Society, Volume 7, Issue 10, October 2023, bvad112, https://doi.org/10.1210/jendso/bvad112.