Rezept-Frei

Beim Pump belassen

Während im Spitzensport Doping durch strenge Kontrollen überwacht wird, scheint es zumindest in Deutschland im Freizeitsport häufig angewendet zu werden. Vor allem Kraftsportler haben den Ruf, nicht abgeneigt zu sein, das Muskelwachstum nicht nur durch Pump sondern die eine oder andere medikamentöse Unterstützung anzuregen. Besonders beliebt sind dabei sogenannte anabol-androgene Steroide. Dabei handelt es sich um synthetische Abkömmlinge des männlichen Sexualhormons Testosteron. Diese wurden während des 2. Weltkrieges entwickelt, um entkräftete Soldaten schneller wieder aufzubauen. Doch wie gefährlich sind solche Substanzen für die Gesundheit?

Dies wurde in einer ganz aktuellen Studie aus Dänemark untersucht. Seit 2006 gibt es in Dänemark ein Gesetz, das ein sicheres und sauberes Fitnessumfeld gewährleisten soll. Dies hat dazu geführt, dass über 3400 Fitnessstudios mit 80 Prozent aller Fitnessstudiomitglieder mit der Anti-Doping Agentur in Dänemark zusammenarbeiten und dort jährlich rund 1000 Dopingkontrollen durchführt werden. Die Dopingkontrolleure testen hauptsächlich Personen, die verdächtigt werden, anabol-androgene Steroide zu nutzen. Diejenigen, die positiv getestet werden oder die Teilnahme verweigern, werden für zwei Jahre von der Mitgliedschaft in den kooperierenden Fitnesscentern suspendiert.

In der aktuellen Studie wurde die Sterblichkeit von über 1100 Dopingsündern in Dänemark mit fast 60.000 Kontrollpersonen ohne Dopingvergehen verglichen. In dem Beobachtungszeitraum von 11 Jahren war das Risiko zu versterben bei den Dopingsündern fast dreimal so hoch wie bei den Kontrollpersonen. Wurden unnatürliche Todesursachen analysiert, war das Sterberisiko fast vierfach erhöht.

Diese Daten zeigen, dass Doping mit anabol-androgenen Steroiden kein Kavaliersdelikt ist. Wer an seinen Muskeln arbeitet, sollte es vielleicht beim Pump belassen!

Windfeld-Mathiasen J, Heerfordt IM, Dalhoff KP, Andersen JT, Horwitz H. Mortality Among Users of Anabolic Steroids. JAMA. 2024 Apr 9;331(14):1229-1230. doi: 10.1001/jama.2024.3180. PMID: 38483396; PMCID: PMC10941020.

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