Die Hinweise, dass durch eine gesunde Ernährung Erkrankungen verhindert werden sind erdrückend. Während über viele Jahre ein erhöhter Fettkonsum in Nahrung als krank-machender Faktor angeführt wurde, kommen zunehmend hoch-verarbeitete Lebensmittel in den Fokus. Je länger haltbar, umso mehr Emulgatoren und andere Zusatzstoffe sind enthalten, deren gesundheitliche wenig untersucht sind. Die Lösung ist, selber kochen, doch das Wissen dazu ist – häufig nach dem Tod der Großmutter – in großen Bevölkerungsgruppen verloren gegangen. Doch gibt es wissenschaftliche Hinweise, dass man mit Kochkursen die Gesundheit erhalten kann?
Ganz aktuell ist eine Studie aus Australien publiziert worden, in die 657 Personen eingeschlossen wurden. Ein Viertel der Teilnehmerwurde einer Wartegruppe zugeteilt, die anderen erhielten über sieben Wochen jeweils wöchentlich einen Kochkurs über 90 Minuten. Dazu wurden mobile Küchen eingesetzt, in denen die Teilnehmer jede Woche neue Rezepte ausprobierten. Vor, während und nach der Intervention wurden die Teilnehmer gebeten, validierte Fragebögen zu mentalen und körperlichen Gesundheit auszufüllen. Das Ergebnis: Die Intervention mit den Kochkursen führte zu einer Verbesserung des Vertrauens Mahlzeiten aus natürlichen Produkten vorzubereiten. Auch fühlten sich die Teilnehmer in der Kochgruppe sicherer Kochrezepte umzusetzen und neue Nahrungsmittel auszuprobieren. In Fragebögen zu körperlichen und mentalen Gesundheit kam es durch die Kochkurse zu einer signifikanten Verbesserung im Vergleich zu den Personen in der Wartegruppe.
Diese Ergebnisse zeigen, dass man vielleicht etwas provokantes ausprobieren sollte: Kochkurse auf Krankenschein.
Rees J, Fu S C, Lo J Sambell R, Lewis JR, Christophersen C T, Byrne MF, Newton RU, Boyle S, Devine A; How a 7-Week Food Literacy Cooking Program Affects Cooking Confidence and Mental Health: Findings of a Quasi-Experimental Controlled Intervention Trial. Front Nutr 9: 802940, 2022