Obwohl Kaffee ein Naturprodukt ist, hat er immer noch den Ruf, nicht besonders gesund zu sein. So soll er den Blutdruck erhöhen, der für Demenzerkrankungen und Schlaganfälle verantwortlich gemacht wird. Besonders in der Schwangerschaft wird vor einer erhöhten Koffeinaufnahme gewarnt. Doch wie sieht die neueste Datenlage aus?
In einer aktuellen Studie wurden über 360.000 Menschen in Großbritannien mehr als elf Jahre lang beobachtet. Zu Beginn der Untersuchung wurde der Konsum von Kaffee und Tee erfasst. Im Beobachtungszeitraum entwickelten gut 5000 Personen eine Demenzerkrankung, 10.000 erlitten einen Schlaganfall. Die niedrigste Rate an diesen Erkrankungen trat bei denen auf, die zwei bis drei Tassen Kaffee oder drei bis fünf Tassen Tee täglich tranken. Auch eine Kombination aus Kaffee und Tee war mit einem niedrigeren Erkrankungsrisiko verbunden. In einer weiteren Untersuchung wurde ein moderater Kaffeekonsum in der Schwangerschaft untersucht. Dabei zeigte sich, dass ein Kaffeekonsum keinen Einfluss auf einen erhöhten Blutdruck in der Schwangerschaft oder eine Schwangerschaftsgestose hat. Der Kaffeekonsum war sogar mit einer geringeren Rate an Schwangerschaftsdiabetes verbunden. Die Daten bestätigen: Es gibt keine Belege für negative gesundheitliche Auswirkungen von Kaffee. Das ist eigentlich nicht verwunderlich, denn das Naturprodukt könnte man sogar als flüssiges Gemüse bezeichnen. Die Vielzahl an wissenschaftlichen Studien, die sogar einen günstigen Einfluss auf die Gesundheit hinweisen, lassen den Schluss zu, dass es sich bei Kaffee doch um einen Wundertrank handelt.
Hinkle SN, Gleason JL, Yisahak SF, Zhao SK, Mumford SL, Sundaram R, Grewal J, Grantz KL, Zhang C. Assessment of Caffeine Consumption and Maternal Cardiometabolic Pregnancy Complications. JAMA Netw Open. 2021 Nov 1;4(11):e2133401. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2021.33401. PMID: 34748005. Zhang Y, Yang H, Li S, Li WD, Wang Y. Consumption of coffee and tea and risk of developing stroke, dementia, and poststroke dementia: A cohort study in the UK Biobank. PLoS Med. 2021 Nov 16;18(11):e1003830. doi: 10.1371/journal.pmed.1003830. PMID: 34784347; PMCID: PMC8594796.