Es gibt eine Reihe an Erkrankungen, die kommen über die Betroffenen wie ein Schicksalsschlag: Man hat gesund gelebt, selten über die Stränge geschlagen, ist nicht übergewichtig, bewegt sich häufig – und plötzlich hat man eine chronische Erkrankung. Der jugendliche Diabetes – er wir heute als Typ 1 Diabetes bezeichnet – ist eine solche Erkrankung, die sogar kleine Kinder bekommen können. Doch was führt zu dieser Erkrankung und ist da jemand schuld?
In den letzten Jahren wurden viele Studien zu den Ursachen des Typ 1 Diabetes durchgeführt. Von auslösenden Virusinfektionen, über die übertriebene Hygiene bis hin zum frühen Kuhmilchkonsum wurden viele Hypothesen aufgestellt. Eine ganz aktuelle Untersuchung aus Schweden hat nun geprüft, ob es einen Zusammenhang von Haustieren in der Schwangerschaft und der späteren Entwicklung eines Typ 1 Diabetes gibt. Dazu wurden die Eltern von über 16.000 Kindern, die von 1995-1997 geboren wurden, befragt, ob während der Schwangerschaft Haustiere gehalten wurden. Bei Insgesamt 137 Kindern war ein Typ 1 Diabetes aufgetreten. 25% der Mütter hatten während der Schwangerschaft eine Katze, knapp 19% einen Hund. Jedoch hatte das Halten von Katze oder Hund keinen statistischen Einfluss auf die Häufigkeit eines Typ 1 Diabetes bei den Kindern. Bei 150 Familien war das Haustier ein Hamster und hier zeigte sich in der Analyse eine 4-fach höhere Rate an Typ 1 Diabetes. Die Wissenschaftler vermuten, dass möglicherweise ein Virus, der die Hamster befallen hat und an dem sich die schwangeren Frauen angesteckt haben, das Risiko für Typ 1 Diabetes erhöht hat.
Wie auch bei den anderen Hypothesen ist das eine Vermutung. Wenn man aber einen Schuldigen braucht so kann man zumindest sagen: Der Hamster war schuld.
Faresjö ÅO, Ludvigsson J. Pet exposure in the family during pregnancy and risk for type 1 diabetes-The prospective ABIS study. Pediatr Diabetes. 2018 Jul 16. doi: 10.1111/pedi.12721.
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