Im Winter 2017/18 war die Grippewelle außergewöhnlich schwer. So hat es im letzten Jahr schätzungsweise 9 Mio. Grippe-bedingte Arztbesuche gegeben. Da auch das medizinische Personal betroffen war, hatten zusätzlich zu diesem Ansturm viele medizinische Einrichtungen Grippe-bedingte Personalnot. Die unbefriedigenden Impfraten kritisiert nun das Robert-Koch-Institut: So waren nach einer aktuellen Umfrage in Krankenhäusern im vorletzten Winter nur knapp zwei Drittel der Ärzte und nur etwa ein Drittel des Personals in der Pflege geimpft.
Diese Daten sind erschreckend und einfache Appelle an die Betroffenen scheinen nicht zu nützen. Hier sind Vorgesetzte und insbesondere Personalverwaltungen gefordert, für eine Impf-positive Atmosphäre zu sorgen. Häufig wird durch Betriebsärzte nur ein Imftermin angeboten, dies ist sicher kein Beitrag dazu. Medizinisches Personal kann sich gegenseitig impfen, wenn man genügend Impfstoff zur Verfügung stellt. Sicher kann man sich von anderen Aktionen in Arztpraxen oder Krankenhäusern, wie bei der Händedesinfektion, Ideen holen. Warum wirbt man nicht mit Anstecker mit dem Aufdruck „Ich bin Grippe geimpft – und Du?“, die man freiwillig tragen kann. Oder vielleicht fragen auch mal die Patienten den Arzt oder Apotheker nicht nach Risiken oder Nebenwirkungen von Medikamenten, sondern nach dem Grippeimpfstatus.
Frei nach Helmut Markwort, der in Werbespots für sein Magazin Focus Fakten-Fakten-Fakten verlangte, sollte man für Risikogruppen – insbesondere für medizinisches Personal – Impfen-Impfen-Impfen fordern!
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