Frauen werden häufig durch Blasenentzündungen geplagt. Die Beschwerden reichen von Brennen beim Wasserlassen bis hin zu Fieberschüben. In der Regel werden Antibiotika eingesetzt. Wer häufig betroffen ist bekommt eine Vielzahl an Empfehlungen, wie man weitere Entzündungen vorbeugen kann. Ein Besuch in der Apotheke führt zu einer Palette an Präparaten aus Kräutern wie Goldrutenkraut, Hauhechel, Orthosiphon, Bärentraubenblätter, Birkenblätter, Brennnessel oder Wacholder. Ganz populär sind auch Cranberry-, Preiselbeer-, Sanddorn- oder Heidelbeersäfte, die durch ihre Gerbstoffe Schleimhäute der Blase stärken sollen! Doch geht es auch einfacher?
Eine ganz aktuelle Studie hat nun geprüft, ob eine höhere Flüssigkeitsaufnahme schon helfen kann. Dazu wurden 140 Frauen, die häufig Blasenentzündungen hatten und weniger als 1,5 l Flüssigkeit pro Tag tranken in eine Studie eingeschlossen. Die Kontrollgruppe sollte das Trinkverhalten beibehalten. In der Behandlungsgruppe wurden die Teilnehmerinnen gebeten, pro Tag zusätzlich 1,5 l Wasser zu sich zu nehmen. Nach einem Jahr wurde die Häufigkeit an Harnwegsinfekten aber auch die Notwendigkeit einer Antibiotikatherapie zwischen den beiden Gruppen verglichen. Es zeigte sich, dass in der Gruppe mit der erhöhten Flüssigkeitsaufnahme die Häufigkeit an Blasenentzündungen nahezu halbiert werden konnte. Auf die Notwendigkeit einer Antibiotikatherapie war in der Flüssigkeitsgruppe um 47% reduziert.
Diese Ergebnisse zeigen, dass viele der rezeptfreien Therapien aus der Apotheke nicht notwendig sind, wenn man das Trinken nicht vergisst!
October 1, 2018
Effect of Increased Daily Water Intake in Premenopausal Women With Recurrent Urinary Tract Infections
A Randomized Clinical Trial
Thomas M. Hooton, MD1; Mariacristina Vecchio, PharmD2; Alison Iroz, PhD2; et al
Ivan Tack, MD, PhD3; Quentin Dornic, MSc2; Isabelle Seksek, PhD2; Yair Lotan, MD4
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JAMA Intern Med. Published online October 1, 2018.
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