Es gibt Menschen die mögen lieber „herzhaft“, andere lieben eher „süß“! Doch woher kommt das und gibt es da eine wissenschaftliche Erklärung?
Eine ganz aktuelle Studie aus Dänemark hat nun ergeben, dass eine spezielle Genvariante, die für eine vermehrte Produktion eines Wachstumsfaktors in der Leber verantwortlich ist, eine wichtige Rolle spielt. Personen mit dieser speziellen Genvariante neigten dazu vermehrt Süßigkeiten zu naschen. Aber auch beim Alkohol- und Tabakkonsum zeigten Personen mit dem speziellen Gen eine höhere Rate. Das durch dieses Gen in der Leber produzierte Hormon steigt nach dem Verzehr von Süßigkeiten auch an. Somit folgern die Forscher, dass nicht nur das Gehirn, sondern auch die Leber unser Verhalten mit beeinflussen kann. Interessanter-weise gab es in der Gruppe mit dieser speziellen Genvariante keine höhere Rate an Übergewicht oder Typ 2 Diabetes. Entweder haben diese Personen andere Faktoren, die sich dann schützend bei der Krankheitsentwicklung auswirken oder der Einfluss des Hormons auf unser Verhalten ist im Alltag so gering, dass es sich nicht auswirkt.
Wer also gerne Süßes isst hat nun eine gute Begründung für sein Verhalten, diese Personen sind quasi „genetisch bedingte Naschkatzen“.
Søberg S, Sandholt CH, Jespersen NZ, Toft U, Madsen AL, von Holstein-Rathlou S, Grevengoed TJ, Christensen KB, Bredie WLP, Potthoff MJ, Solomon TPJ, Scheele C, Linneberg A, Jørgensen T, Pedersen O, Hansen T, Gillum MP, Grarup N. FGF21 Is a Sugar-Induced Hormone Associated with Sweet Intake and Preference in Humans. Cell Metab. 2017 May 2;25(5):1045-1053.e6. doi: 10.1016/j.cmet.2017.04.009.