Nachdem die tollen Tage vorüber sind, haben viele mit dem Fasten begonnen. Man versucht, auf liebgewonnene Nahrungsmittel zu verzichten. Häufig geht das lange gut, doch wenn man einmal schwach geworden ist, dann ist kein Halten mehr. Doch wie kommt das zustande?
Dies haben Forscher aus den USA und Australien nun untersucht. Im Gehirn ist der sogenannte Hippocampus für wichtige Prozesse wie das Lernen und das emotionale Gedächtnis verantwortlich. Ohne diese Gehirnstruktur wäre es nicht möglich, sich an Dinge zu erinnern und damit verbundene Gefühle zu spüren. Die Gehirnstruktur sieht wie ein Seepferdchen aus, weswegen sie mit den griechischen Wörtern Hippos (Pferd) und Kampos (Seeungeheuer) benannt wurde.
Die Forscher haben über 100 gesunde Personen in eine Kontrollgruppe bzw. eine Gruppe mit einer ungesunden aus Zucker und Kohlenhydrat bestehenden Ernährung zufällig aufgeteilt. Vor und nach dieser Ernährung wurde die Hippocampus-abhängige Appetitkontrolle getestet. Es zeigte sich, dass bereits nach wenigen Tagen die Testpersonen mit der ungesunden Ernährung eine deutliche Einschränkung der Hippocampus-abhängigen Appetitkontrolle aufwiesen.
Diese Daten zeigen, dass schon wenige Tage einer ungesunden Ernährung zu einer Gehirnwäsche führen kann und so die guten Vorsätze über Bord geworfen werden.
Stevenson RJ, Francis HM, Attuquayefio T, Gupta D, Yeomans MR, Oaten MJ, Davidson T. Hippocampal-dependent appetitive control is impaired by experimental exposure to a Western-style diet Royal Society Open Science 7 – 191338, 2020 https://doi.org/10.1098/rsos.191338