Herzinfarkte treten im überwiegenden Teil der Fälle nicht aus völliger Gesundheit auf, sondern werden durch Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder erhöhte Blutzuckerwerte verursacht. Aber auch das Geschlecht spielt eine wichtige Rolle, denn Frauen haben ein deutlich geringeres Risiko an einem Herzinfarkt zu erkranken als Männer. Doch gibt es auch geschlechts-spezifische Unterschiede wir schädlich die Risikofaktoren sind?
Diese Frage wurde nun in einer großen US amerikanischen Datenbank mit über 470.000 Teilnehmern untersucht. Sie wurden in den Jahren 2006-2010 erfasst, untersucht und dann im Mittel 6 Jahre nachbeobachtet. In diesem Zeitraum traten über 5000 Herzinfarkte auf. Es zeigte sich in einer ersten Analyse, dass sowohl Männer wie auch Frauen ein erhöhtes Herzinfarktrisiko haben, wenn sie Rauchen, oder erhöhte Blutzucker- bzw. Blutdruckwerte haben. Auch ein erhöhtes Körpergewicht wurde als Risiko für Herzinfarkt identifiziert. In einer weiteren Analyse wurde nur der geschlechts-spezifische Einfluss der Risikofaktoren untersucht. Während ein Konsum von 20 Zigaretten am Tag bei Männern das Herzinfarktrisiko im Vergleich zu Nichtrauchern verdoppelte, stieg dieses Risiko bei Frauen um das 3-fache an. Auch bei erhöhten Blutzucker- oder Blutdruckwerten stieg das Herzinfarktrisiko bei Frauen im Vergleich zu Männern deutlich stärker an. Beim erhöhten Körpergewicht hatten Frauen ein vergleichbares Risiko wie Männer.
Diese Daten zeigen, dass auch in gesundheitlichen Belangen Frauen einfach sensibler sind.
https://www.bmj.com/content/363/bmj.k4247.long
Millett ERC, Peters SAE, Woodward M.
BMJ. 2018 Nov 7;363:k4247.