Die Ernährungswissenschaft hat sich über viele Jahre hinweg nur mit Komponenten wie Fetten, Eiweißen oder Kohlenhydraten in der Nahrung beschäftigt. Die daraus entstandenen Ernährungsempfehlungen mit der Verteufelung von Nahrungsfetten haben – nach Ansicht vieler Wissenschaftler – dazu geführt, dass Menschen weltweit immer mehr Gewicht zugenommen haben. Wissenschaftler aus Brasilien haben einen anderen Weg eingeschlagen und bewerten die Nahrung nicht nach den Grundbestandteilen, sondern nach dem Verarbeitungsgrad. Demnach spielt nicht der Fettgehalt eine Rolle, sondern in welcher Matrix die Fette enthalten sind. Fettige Chips sind demnach gesundheitsgefährdender als ein fettes Steak. Anders ausgedrückt: Je stärker Lebensmittel verarbeitet sind, desto ungünstiger sind diese für die Gesundheit. So wurde gezeigt, dass ein höherer Konsum von entsprechenden hochverarbeiteten Fertigprodukten nicht nur mit Adipositas, sondern auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert sind.
Eine ganz aktuelle Studie zeigt, dass auch Demenzerkrankungen eng mit einem erhöhten Konsum von Fertigprodukten verbunden sind. So wurden über 10.000 gesunde Personen mit einem mittleren Alter von 51 Jahren über 8 Jahre nachverfolgt. In dieser Zeit wurde der tägliche Konsum von hochverarbeiteten Fertigprodukten mit speziellen Fragebögen erfasst, sowie die geistigen Leistungsfähigkeiten überprüft. Die Ergebnisse zeigten, dass sich der Abfall der geistigen Leistungsfähigkeit beschleunigte, wenn mehr Fertigprodukte konsumiert wurden.
Die Empfehlung kann daher nur lauten: Selbst und mit natürlichen Lebensmitteln kochen, denn Fertigprodukte machen nicht nur krank sondern auch dement.
Gomes Gonçalves N, Vidal Ferreira N, Khandpur N, Martinez Steele E, Bertazzi Levy R, Andrade Lotufo P, Bensenor IM, Caramelli P, Alvim de Matos SM, Marchioni DM, Suemoto CK. Association Between Consumption of Ultraprocessed Foods and Cognitive Decline. JAMA Neurol. 2023 Feb 1;80(2):142-150. doi: 10.1001/jamaneurol.2022.4397. PMID: 36469335; PMCID: PMC9857155..