In der Psychologie spricht man von kognitiver Dissonanz, wenn durch mehrere miteinander nicht vereinbare Wahrnehmungen, Meinungen, oder Einstellungen, unangenehme Gefühle entstehen. Dieser Begriff kam mir in den Sinn, als ich mir Mitte der Woche die Ergebnisse des Ernährungsreports 2017 anschaute.
Kaum ein Abend im Fernsehen vergeht, ohne dass dort mehr oder weniger Promiente kochen. Politiker planen Lebensmittel mittels Ampel auszuzeichnen und Ernährungs-Experten diskutieren, welche prozentualen Empfehlungen der Nahrungszusammensetzung verwendet werden sollten.
Und was machen die Deutschen laut Ernährungsreport 2017? Die Zahl derer, die selber kochen, ist im letzten Jahr von 41% auf 39% abgesunken. Dafür ist der Anteil von Mitbürgern, die häufig Tiefkühlpizza und Fertiggerichte konsumieren, von 32% auf 41% angestiegen. Bei der Auswahl der Lebensmittel achten 97% primär darauf, was ihnen schmeckt, nicht was drin ist. Qualitätssiegel werden nur von 35% bei der Kaufentscheidung berücksichtigt.
Diese Zahlen bestätigen, dass es zwischen dem Gehirn und dem Bauch einen Abstand von 50 cm gibt, der anscheinend unüberwindbar ist!
www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Ernaehrungsreport2017.pdf?__blob=publicationFile