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Erhöhter Konsum von Gemüse reicht nicht aus

Es gibt eine Vielzahl an Ernährungsempfehlungen, die so überzeugend sind, dass sie keiner hinterfragt. So wird ein erhöhter Konsum von Gemüse als gesundheitsförderlich angesehen. Doch wie sieht die Studienlage dazu aus?

In einer aktuellen Arbeit wurden knapp 400.000 Teilnehmer einer großen Beobachtungs-studie in Großbritannien hinsichtlich des Konsums von rohem und gekochtem Gemüse befragt. In der sich anschließenden 12-jährigen Beobachtungszeit traten bei über 18.000 Personen schwere Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall auf und 4.400 Teilnehmer verstarben. Wenn der Konsum von Gemüse mit diesen Ereignissen in einen statistischen Zusammenhang gebracht wurde, zeigte sich nur für Rohkost ein schützender Effekt auf Herz-Kreislauf-Ereignisse und die Sterblichkeit. Ein solcher Zusammenhang wurde für gekochtes Gemüse nicht nachgewiesen. Wenn nun in statistischen Korrekturen für Einflussfaktoren wie z. B. dem Einkommen, Bildungsgrad oder körperliche Aktivität durchgeführt wurden, schwächte sich der schützende Effekt von rohem Gemüse auf die beschriebenen Ereignisse deutlich ab und war nicht mehr statistisch signifikant. Daher schließen die Autoren, dass nicht der Konsum von rohem Gemüse für eine bessere Gesundheit verantwortlich ist, sondern insgesamt gesünder lebende Personen mehr Gemüse konsumieren.

Diese Daten zeigen, dass zur Prävention ein umfassendes gesundheitsbewusstes Verhalten benötigt wird. Nur ein erhöhter Konsum von Gemüse reicht nicht aus!

Feng Qi, Kim Jean H., Omiyale Wemimo, Bešević Jelena, Conroy Megan, May Margaret, Yang Zuyao, Wong Samuel Yeung-shan, Tsoi Kelvin Kam-fai, Allen Naomi, Lacey Ben, Raw and Cooked Vegetable Consumption and Risk of Cardiovascular Disease: A Study of 400,000 Adults in UK Biobank Frontiers in Nutrition 9:DOI=10.3389/fnut.2022.831470, 2022 online 21.2.2022

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