Täglich können wir lesen, dass es weltweit immer mehr Menschen gibt, die zu viel Gewicht auf die Waage bringen. Ärzte sprechen dann von Adipositas, was in der deutschen Übersetzung Fettsucht bedeutet. Berechnen kann man das selbst durch den sogenannten „Body Mass Index“, bei dem man das Gewicht (kg) zweimal durch die Körpergröße (m) dividieren muss. Liegt dieser Wert über 30 kg/m2 ist man fettsüchtig. Adipositas ist aber nicht nur ein kosmetisches Problem, denn es kann zu vielen Erkrankungen wie z.B. Bluthochdruck, Fettstoffwechsel-störungen und Typ 2 Diabetes führen. Durch eine Gewichts-abnahme können diese Erkrankungen nicht nur verhindert, sondern sogar besiegt werden. Doch wieviel muss man abnehmen, um wieder gesund zu werden?
Dieser Frage haben sich aktuell drei Wissenschaftler aus Berlin und Tübingen in einem Beitrag in einer bedeutenden medizinischen Fachzeitschrift gewidmet. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass er nicht notwendig ist, dramatisch viel Gewicht zu verlieren, sondern dass schon eine moderate Reduktion die krankhafte in eine eher gesunde Fettsucht umwandeln kann. Eine Gewichtsabnahme von 5-8% des Körpergewichtes kann bei Personen mit entsprechenden Erkrankungen dazu führen, dass Medikamente gegen Bluthochdruck oder Typ 2 Diabetes reduziert oder sogar abgesetzt werden können.
Diese Daten zeigen, dass es bei krankhafter Fettsucht ausreicht, sich realistische Ziele für einer Gewichtsabnahme zu setzen, um wieder dick und gesund zu werden.
Stefan N, Häring HU, Schulze MB. Lancet Diabetes Endocrinol. 2017 Sep 14. pii: S2213-8587(17)30292-9. doi: 10.1016/S2213-8587(17)30292-9. Metabolically healthy obesity: the low-hanging fruit in obesity treatment?