Telefonieren kann krank machen

Das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, nimmt mit einer ungesunden Lebensweise wie Übergewicht und fehlender körperlicher Aktivität zu. Da man den Bluthochdruck nicht merkt, treten als Folge Schäden u. a. an den Blutgefäßen, aber auch an den Nieren auf. Doch gibt es weitere Faktoren, die das Risiko für Bluthochdruck und Nierenerkrankungen erhöhen?
Zwei ganz aktuelle Studien einer chinesischen Arbeitsgruppe sehen in mobilen Telefonaten ein weiteres Risiko. Für ihre Analyse haben die Forscher die große britische Datenbank „UK Biobank“ genutzt, in der über 212.000 Teilnehmer ohne Bluthochdruck über 12 Jahre nachverfolgt wurden. Neben einer ausführlichen Befragung der Teilnehmer zu ihrem Lebensstil wurden viele medizinische Daten erhoben. Zusätzlich stand von allen Teilnehmern eine komplette Sequenzierung der Gene zur Verfügung. In der aktuellen Analyse wurden die Angaben der Teilnehmer zur Dauer der Nutzung eines mobilen Telefons mit dem Risiko, einen Bluthochdruck zu entwickeln, in Zusammenhang gebracht. Es zeigte sich, dass mit steigender Nutzungsdauer auch das Bluthochdruckrisiko anstieg. Interessanterweise gab es einen Dosiseffekt: Bei einer Anrufdauer von 30-59 Minuten pro Tag stieg das Risiko um 8 Prozent, bei mehr als 6 Stunden lag dieser Wert sogar bei 25 Prozent. Wenn eine genetische Veranlagung für Bluthochdruck vorlag, führten schon 30 Minuten mobiles Telefonieren zu einem Bluthochdruck-Anstieg von 33 Prozent. Bei allen Analysen wurden statistische Anpassungen für viele andere Lebensstilfaktoren wie Gewicht durchgeführt, sodass nur der Effekt des Telefonierens berücksichtigt wurde.
In einer weiteren Arbeit konnte die Forschungsgruppe zeigen, dass mit steigender Nutzung von mobilen Telefonen auch das Risiko für Nierenschäden anstieg. Diese Daten zeigen, dass Telefonieren krank machen kann!