Rezept-Frei

Sozialverträgliches Frühableben?

Das deutsche Gesundheitssystem rühmt sich das Beste der Welt zu sein, zumindest haben wir die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für die Gesundheitsversorgung weltweit. Außerdem ist unser Gesundheitssystem sozial gerecht und hoch entwickelt. Es stellt sich aber die Frage, ob unser Gesundheitssystem aber auch das Effizienteste ist?
Diese Frage lässt sich anhand der Lebenserwartung beantworten, denn diese ist ein gutes Instrument für den den Erfolg oder Mißerfolg von Gesundheitssystemen. In einer ganz aktuell veröffentlichten Studie wurde die Lebenserwartung in Deutschland mit der von sechs Ländern mit hohem Einkommen (Schweiz, Frankreich, Japan, Spanien, Großbritanien und USA) verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass neben den USA Deutschland die niedrigste Lebenserwartung hat. Ein anderer Verlauf ist in der Schweiz zu beobachten, wo die Lebenserwartung bei hohen Ausgaben für das Gesundheitssystem deutlich angestiegen ist. Selbst das Vereinigte Königreich, weist trotz deutlich geringerer Gesundheitsausgaben einen leichten Lebenserwartungsvorteil gegenüber Deutschland auf. Das schlechte Abschneiden Deutschlands wird auf die überwiegend erhöhter Sterblichkeit insbesondere bei den Männern im Alter von über 65 Jahren zurückgeführt. Nach Ansicht der Autoren führe eine unzureichende Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen dazu, dass in Deutschland vermehrt schwere Fälle in die gut finanzierten medizinischen Einrichtungen kämen, die dann eine schlechtere Prognose haben.
Zeitgleich zu dieser Publikation verkündet Reinhold Thiede, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung der Deutschen Rentenversicherung, dass man erfreulicherweise mit einer weniger starken Belastungen der Rentenkasse durch die Alterung der Gesellschaft rechnet als bisher erwartet. Man kann nur hoffen, dass das Unwort des Jahres 1998 nicht doch den gesundheitspolitischen Willen wiederspiegelt: Das Sozialverträgliche Frühableben.


Jasilionis D, van Raalte AA, Klüsener S, Grigoriev P. The underwhelming German life expectancy. Eur J Epidemiol. 2023 Apr 25:1–12. doi: 10.1007/s10654-023-00995-5. Epub ahead of print. PMID: 37185793; PMCID: PMC10129301..

https://www.n-tv.de/panorama/Deutsche-altern-nicht-so-stark-article24118536.html / dpa:230512-99-662889/2

YouTube

Aktuelles

Das Buch „Wie Insulin uns alle dick oder schlank macht“ ist kein Diabetesbuch, sondern für alle geeignet, die Problem haben Gewicht zu verlieren. Im Mittelpunkt des Buches steht das Hormon Insulin, das nach Nahrungsaufnahme von der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Bekannt ist, dass Insulin die Blutzuckerspiegel senkt, jedoch hat es eine weitere Wirkung: Insulin blockiert die Fettverbrennung. Das Buch gibt praktische Hinweise, wie man Insulinspiegel senken und überflüssiges Körpergewicht verlieren kann.