Es gibt eine Vielzahl an wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass sich Stillen günstig auf die Gesundheit von Säuglingen auswirkt. Es mehren sich aber die Hinweise, dass auch Mütter davon profitieren. So ist schon lange bekannt, dass die Brustkrebsrate bei Frauen, die gestillt haben, niedriger liegt. Aber auch auf die Entwicklung von Eierstockkrebs oder Typ 2 Diabetes scheint sich das Stillen günstig auszuwirken. Doch wie sieht es mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall aus?
Ganz aktuell ist zu dieser Fragestellung eine Zusammenfassung von allen bisher publizierten Studien erschienen, eine sogenannte Meta-Analyse. Dazu wurde die wissenschaftliche Literatur systematisch durchsucht und es wurden acht Studien entdeckt, die sich diesem Thema gewidmet haben. In diesen Beobachtungsstudien wurden über 1,1 Millionen Frauen mit einer Schwangerschaft erfasst, von denen 82 Prozent gestillt hatten. Innerhalb einer 10-jährigen Beobachtungszeit erkrankten knapp 27.000 Frauen an einer Herzkranzgefäß-Erkrankung, knapp 31.000 erlitten einen Schlaganfall und knapp 11.000 verstarben an einem solchen Her-Kreislauf-Ereignis. Anschließend wurde der Zusammenhang von Stillen und der Entwicklung von Herzkreislauf-Erkrankungen untersucht. Dabei zeigte sich, dass Frauen, die gestillt hatten, sowohl ein signifikant niedrigeres Risiko für eine Herzkranzgefäßerkrankung als auch für einen Schlaganfall hatten. Auch die Sterberate an Herz-Kreislauferkrankungen war signifikant reduziert.
Diese Ergebnisse zeigen, dass Stillen nicht nur gut für die Kinder, sondern auch für die Mütter ist.
Tschiderer L, Seekircher L, Kunutsor SK, Peters SAE, O’Keeffe LM, Willeit P. Breastfeeding Is Associated With a Reduced Maternal Cardiovascular Risk: Systematic Review and Meta-Analysis Involving Data From 8 Studies and 1 192 700 Parous Women. J Am Heart Assoc. 2022 Jan 18;11(2):e022746. doi: 10.1161/JAHA.121.022746. Epub 2022 Jan 11. PMID: 35014854.