Kaffee steht in der Gunst der Deutschen als Getränk noch vor dem Bier. Während man vor Jahren davon ausging, dass Kaffee schädlich für den Körper ist, gibt es nun sehr viele Studien, die – ganz im Gegenteil – einen schützenden Effekt besonders in Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigen. Doch was machen Menschen, die keinen Kaffee mögen?
Eine Reihe an Studien konnte in den letzten Jahren vergleichbar günstige Effekte, wie sie für Kaffee beschrieben sind, auch für den grünen Tee zeigen. In einer ganz aktuellen Studie ist es amerikanischen Wissenschaftlern gelungen aus grünem Tee einen Wirkstoff zu identifizieren, der ganz erstaunliche Wirkungen zeigt. Es handelt sich dabei um das Polyphenol EGCG. Die Forscher konnten zeigen, dass dieses Molekül in der Lage ist die Bildung von Plaques, die die Grundlage für die Verkalkung von Blutgefäßen darstellen, zu blockieren. Ob diese Entdeckung wirklich die Erklärung ist, warum Personen mit häufigen Konsum von grünen Tee weniger Herzinfarkte oder Schlaganfälle haben, ist unklar. Die Effekte in den Zellkulturen wurden mit weit höheren Konzentrationen von EGCG erreicht, als man diese beim Trinken von grünen Tee erreicht. Auch sollte man deswegen nicht den Konsum von grünen Tee steigern, denn in höheren Mengen kann er zu Nierensteinen führen.
Die Forscher planen nun diesen Stoff als Medikament zu testen. Bis dahin sollten wir grünen Tee oder Kaffee als das nehmen was es ist, ein Genussmittel, das zumindest nicht schädlich ist!
Townsend D, Hughes E, Akien G, Stewart KL, Radford SE, Rochester D, Middleton DA. Epigallocatechin-3-gallate remodels apolipoprotein A-I amyloid fibrils into soluble oligomers in the presence of heparin. J Biol Chem. 2018 May 31. pii: jbc.RA118.002038. doi: 10.1074/jbc.RA118.002038.
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