Wenn der Körper Fett abbaut, entstehen Ketonkörper, die in der Atemluft und im Urin ausgeschieden werden. Besonders treten diese Stoffe bei einer Low-Carb Ernährung auf, d.h. wenn man Kohlenhydrate drastisch reduziert. Lange Zeit ging man davon aus, dass Ketonkörper schädlich sind. Zunehmend hört man aber aus dem Spitzensport, dass man aufgrund von Hinweisen auf eine Leistungssteigerung Ernährungsformen einsetzt, die die Ketonkörper Produktion im Körper anregen. Gibt es dazu denn auch wissenschaftliche Belege?
In einer ganz aktuellen Studie haben Wissenschaftler 17 gesunden Personen entweder Infusionen mit Kochsalz oder mit Ketonkörpern in die Vene gegeben. Anschließend wurden die Personen ausführlich untersucht. Dabei zeigte sich, dass es bei den Ketonkörperinfusionen es zu einem 30%igen Anstieg der Erythropoetin-Spiegel im Blut kommt. Zur Erinnerung: Das ist das Hormon, das sich einige Sportler in der Vergangenheit gespritzt haben und das zu den Doping-Skandalen geführt hat. Erythropoetin wird in der Niere produziert und regt im Knochenmark die Produktion von roten Blutkörperchen an, die wiederrum zu der Leistungs-Steigerung führen. Zusätzlich fanden die Forscher, dass das Knochenmark bei den Ketonkörper-Infusionen vermehrt Traubenzucker aufnimmt.
Diese Daten belegen, dass die beobachtete Leistungssteigerung im Spitzensport bei einer Low-Carb Ernährung erklärbar ist. Insofern kann man wohl bei einer Ketonkörper-fördernden Ernährung von „Legal Doping“ sprechen.
Ketone Body Infusion Increases Circulating Erythropoietin and Bone Marrow Glucose Uptake
Katrine M. Lauritsen, Esben Søndergaard, Mads Svart, Niels Møller and Lars C. Gormsen
Diabetes Care 2018 Oct; dc181421.