Kiffen ist eine Herzensangelegenheit

Am 23. Februar 2024 hat der Deutsche Bundestag das Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabis beschlossen. Für den aktuellen Gesundheitsminister war dieses Gesetz eine Herzensangelegenheit, die er sehr emotional durch alle Gremien gebracht und in seinen zahlreichen Talkshowauftritten verteidigt hat. Die Ärzteschaft hingegen warnt vor einem ungezügelten Cannabiskonsum insbesondere, da es für die Hirnentwicklung von Jugendlichen und jungen Erwachsene nicht gut ist. Doch wie sehen die Gefahren von Kiffen bei älteren Personen aus?

Eine ganz aktuelle Studie hat den Zusammenhang von Cannabiskonsum und Herzkreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall untersucht. Dazu wurden die Daten von über 430.000 Teilnehmern im mittleren Alter von 45 Jahren in einer großen Beobachtungsstudie aus den USA untersucht. Es zeigte sich, dass von den Teilnehmern 4 Prozent täglich und 7,1 Prozent gelegentlich Cannabis konsumierten. Kiffer hatten eine um 25 Prozent höhere Rate an Herzinfarkt und auch Schlaganfälle waren um 42 Prozent erhöht. Bei diesen Analysen war schon für den Zigarettenkonsum statisch korrigiert worden, der auch das entsprechende Risiko erhöht. In einer separaten Analyse wurde dieser Zusammenhang zusätzlich auch bei Nichtrauchern untersucht. Hier waren die Auswirkungen von Cannabis noch ausgeprägter: Das Herzinfarktrisiko war bei den Cannabiskonsumenten um 49 Prozent und das Schlaganfallrisiko um 116 Prozent erhöht. Zusätzlich zeigte sich eine Dosis-Wirkungsbeziehung: Je mehr gekifft wurde, umso höher war das Herz-Kreislaufrisiko. Auch war das entsprechende Risiko bei jüngeren Personen, die generell seltener Herzkreislaufereignisse haben, erhöht.

Diese Daten zeigen, dass der Cannabiskonsum nicht nur für Jüngere gefährlich ist. Im wahrsten Sinne des Wortes ist Kiffen eine Herzensangelegenheit!