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Herzinfarkt und Schlaganfall sind kein Schicksal

Wenn man in die Jahre kommt, häufen sich die gesundheitlichen Einschläge und kommen anscheinend immer näher. So erfährt man, dass eine liebe Freundin oder ein guter Bekannter aus völliger Gesundheit einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten hat. Doch stimmt es wirklich, dass dies aus völliger Gesundheit geschieht?
Eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Universitätsklinik Hamburg hat sich diesem Thema gewidmet und den Zusammenhang von veränderbaren Risikofaktoren und Herz-Kreislauferkrankungen sowie Sterblichkeit untersucht. Dazu wurden die Daten von 112 Studien mit insgesamt über 1,5 Mio. Teilnehmern verwendet. Diese wurden im Mittel 7-9 Jahre nachbeobachtet. Als Risikofaktoren, auf die man einen Einfluss hat, wurden der Body-Mass-Index, Blutdruck, Cholesterinwerte im Blut, Rauchen und Diabetes mellitus ausgewählt. Jeder dieser Risikofaktoren erhöhte das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich. Je jünger die Personen waren, umso stärker wirkten sich diese Risikofaktoren auf die Prognose aus. Personen im Alter unter 50 Jahren hatten ein fast 5-fach erhöhtes Risiko an einem Herz-Kreislauf-Ereignis zu erkranken. Das Risiko von Rauchern lag um das 3-fache erhöht. Bei den anderen Risikofaktoren gab es eine Abhängigkeit von der Höhe, so steigt das entsprechende Risiko beim Bluthochdruck bei jedem Anstieg um 20 mmHg um den Faktor 1,6 an. Ähnliche Zusammenhänge konnte man für die Gesamtsterblichkeit finden. Wenn nun alle fünf Risikofaktoren zusammen betrachtet wurden, zeigte sich, dass man sein Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko um mehr als 50 Prozent senken kann, wenn man keine dieser Erkrankungen hat. Bei der Sterblichkeit konnte das Risiko um 20 Prozent gesenkt werden.
Diese Daten zeigen, dass man sich vor Herz-Kreislauferkrankungen schützen kann und ein solches Ereignis aus völliger Gesundheit nicht entsteht. Problem ist, dass diese Risiken nicht als solche wahrgenommen und gerne bagatellisiert werden. Zusammenfassend muss man daher sagen, dass Herzinfarkt oder Schlaganfall kein Schicksal sind!

Global Cardiovascular Risk Consortium; Magnussen C, Ojeda FM, Leong DP, Alegre-Diaz J, Amouyel P, Aviles-Santa L, De Bacquer D, Ballantyne CM, Bernabé-Ortiz A, Bobak M, Brenner H, Carrillo-Larco RM, de Lemos J, Dobson A, Dörr M, Donfrancesco C, Drygas W, Dullaart RP, Engström G, Ferrario MM, Ferrières J, de Gaetano G, Goldbourt U, Gonzalez C, Grassi G, Hodge AM, Hveem K, Iacoviello L, Ikram MK, Irazola V, Jobe M, Jousilahti P, Kaleebu P, Kavousi M, Kee F, Khalili D, Koenig W, Kontsevaya A, Kuulasmaa K, Lackner KJ, Leistner DM, Lind L, Linneberg A, Lorenz T, Nakrem Lyngbakken M, Malekzadeh R, Malyutina S, Mathiesen EB, Melander O, Metspalu A, Miranda JJ, Moitry M, Mugisha J, Nalini M, Nambi V, Ninomiya T, Oppermann K, d’Orsi E, Pająk A, Palmieri L, Panagiotakos D, Perianayagam A, Peters A, Poustchi H, Prentice AM, Prescott E, Risérus U, Salomaa V, Sans S, Sakata S, Schöttker B, Schutte AE, Sepanlou SG, Sharma SK, Shaw JE, Simons LA, Söderberg S, Tamosiunas A, Thorand B, Tunstall-Pedoe H, Twerenbold R, Vanuzzo D, Veronesi G, Waibel J, Wannamethee SG, Watanabe M, Wild PS, Yao Y, Zeng Y, Ziegler A, Blankenberg S. Global Effect of Modifiable Risk Factors on Cardiovascular Disease and Mortality. N Engl J Med. 2023 Aug 26. doi: 10.1056/NEJMoa2206916. Epub ahead of print. PMID: 37632466.

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