In den letzten Jahren ist die Häufigkeit von Depressionen deutlich angestiegen. Die Betroffenen haben dabei eine gedrückte Stimmung und häufig negative Gedanken. Meist geht die Freude, das Selbstwertgefühl, und die Leistungsfähigkeit verloren. Depressionen stellen eine häufige Ursache für Arbeitsunfähigkeit oder Frühverrentung dar. Doch was kann man machen, um sich davor zu schützen?
Eine internationale Forschergruppe hat nun die Daten von fast 34.000 gesunden Norwegern hinsichtlich des Neuauftretens von Depressionen in einer 11-jährigen Beobachtungszeit untersucht. Dabei konnten sie zeigen, dass Personen, die nur eine Stunde leichten Sport pro Woche betrieben, ein um 44% niedrigeres Depressionsrisiko hatten als Personen ohne jegliche Bewegung. Interessanterweise sank das Risiko, wenn die Teilnehmer längere oder intensivere Sporteinheiten angaben, nicht weiter ab. Angststörungen hingegen konnten durch Sport nicht reduziert werden. In Modellrechnungen kamen die Wissenschaftler dazu, dass 11% aller Depressionen durch nur 1 Stunde leichten Sport pro Woche verhinderbar wären.
Wer diese Daten mit Churchills „no sports“ kommentiert, sollte sich seine letzten Jahre als schweren Pflegefall vor Augen halten. Die Daten aus Norwegen zeigen, dass man gegen Depressionen anrennen kann!
Harvey SB, Øverland S, Hatch SL, Wessely S, Mykletun A, Hotopf M. Exercise and the Prevention of Depression: Results of the HUNT Cohort Study. Am J Psychiatry. 2017 Oct 3:appiajp201716111223. doi: 10.1176/appi.ajp.2017.16111223.