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Fehlende Wertschätzung für Fahrradfahrer

In Sonntagsreden zur ökologischen Wende spielt das Fahrrad eine wichtige Rolle. Gerade in Großstädten wie Düsseldorf kann es eine Alternative zum Auto sein. Doch ist Fahrradfahren überhaupt gesund?

Ende letzten Jahres ist eine Analyse von über 7400 Teilnehmern einer europäischen Beobachtungsstudie publiziert worden, die schon bei einer Stunde Fahrradfahren pro Woche eine über 20-prozentige Reduktion der Sterblichkeit zeigen konnte. Diese Ergebnisse werden durch eine ganz aktuelle amerikanische Studie bestätigt, bei der gezeigt werden konnte, dass schon eine geringe körperliche Fitness die Sterblichkeit reduziert. Eine weitere Studie zeigt, dass im Vergleich zu E-Scooter die Verletzungsgefahren durch Fahrradfahren signifikant geringer sind. Daher müssten Fahrräder aufgrund der ökologischen und gesundheitlichen Vorteile politisch höchste Wertschätzung erfahren! Die Realität in Düsseldorf sieht aber etwas anders aus, denn hier haben die Verantwortlichen – um es vorsichtig zu formulieren – kein glückliches Händchen. So ist der neu angelegte Fahrradweg auf der Schadowstraße für Fahrradfahrer und Fußgänger als Katastrophe zu bezeichnen. Ganz heimlich werden seit 30 Jahren bestehende Fahrradwege beseitigt, wie auf der Volmerswerther Straße. Die ahnungslosen Fahrradfahrer werden auf dem Bürgersteig von Fußgängern beschimpft und auf der Straße, da sie noch immer von einem Fahrradweg ausgehen, von Autofahrern angehupt. Für gefährlich abgestellte E-Scooter auf Fahrradwegen fühlt sich außerdem weder die Polizei noch das Ordnungsamt zuständig. Politische Sonntagsreden und die Realität gehen bei diesem Thema komplett auseinander: Es gibt halt keine Wertschätzung für das Fahrrad!

Darstellung von Interessenkonflikten:
Der Autor dieses Artikels ist passionierter Fahrradfahrer, der noch nicht einmal das 9-Euro-Ticket in Anspruch genommen hat!


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