Rezept-Frei

Essen in Handy-freien Zonen

Jede neue Technologie wird mit Argwohn betrachtet. So warnten im 19. Jahrhundert Experten aus Sorge wegen des ungewohnten Tempos, dass Menschen bei Eisenbahnfahrten schneller als 30 km/h Schaden nehmen könnten. Die Pariser Académie des Science befürchtete sogar, dass Reisende dabei Gehirnerkrankungen wie das „Delirium furiosum“ erleiden könnten! Ähnliche Befürchtungen gab es bei der Einführung von Handys mit Sorge vor der Entwicklung von Tumoren, die jedoch ebenfalls wissenschaftlich nie nachgewiesen werden konnten. Doch ist Handystrahlung völlig unbedenklich?

Eine ganz aktuelle Studie aus der Universität Lübeck hat nun den Einfluss von Handystrahlung auf das Essverhalten untersucht. Dazu wurden 15 normgewichtige Männer im mittleren Alter von 23,5 Jahren morgens nüchtern an drei unterschiedlichen Tagen entweder 25 Minuten einer Strahlung von jeweils zwei älteren Smartphones ausgesetzt oder erhielten eine Scheinbestrahlung. Die Teilnehmer wussten jedoch nicht, in welcher der Sitzungen sie Strahlung erhielten. Anschließend durften sie sich bei einem Frühstücksbuffet bedienen und erhielten eine spezielle MRT-Untersuchung. In den Sitzungen mit der Handystrahlung nahmen die Teilnehmer 210-250 kcal mehr Nahrung, insbesondere Kohlenhydrate, zu sich. Die MRT-Untersuchungen zeigten bei den Handystrahlungen einen veränderten Hirnstoffwechsel, der mit einer erhöhten Nahrungsaufnahme in Zusammenhang gebracht werden kann.

Diese Daten werden durch frühere Studien an Ratten bestätigt, die nach elektromagnetischer Strahlung mehr essen. Wer also mit dem Gewicht Probleme hat, sollte seine Nahrung wohl besser in Handy-freien Zonen zu sich nehmen.


Wardzinski EK, Jauch-Chara K, Haars S, Melchert UH, Scholand-Engler HG, Oltmanns KM. Mobile Phone Radiation Deflects Brain Energy Homeostasis and Prompts Human Food Ingestion. Nutrients. 2022 Jan 14;14(2):339. doi: 10.3390/nu14020339. PMID: 35057520; PMCID: PMC8777647..

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