Bluthochdruck gehört zu den stillen Killern! Besonders gefährlich macht ihn sein heimliches Vorgehen, denn erhöhte Blutdruckwerte merkt man nicht. Zusätzlich wird Bluthochdruck in der Gesellschaft gerne bagatellisiert und schnell der Verdacht geäußert, dass da wohl „die Pharmaindustrie ihre Finger im Spiel habe“. Dazu muss man aber wissen, dass alle modernen blutdruck-senkenden Mittel den Patentschutz verloren haben und daher das Interesse der Pharmaindustrie, solche Produkte zu vermarkten, erloschen ist. Doch ab wann wird der Blutdruck wirklich gefährlich und welchen der beiden Werte muss man stärker beachten?
Eine große kalifornische Krankenversicherung hat die Daten von 1,3 Mio. Versicherten in einem Beobachtungszeitraum von acht Jahren analysiert. Lagen die Blutdruckwerte über dem Normwert 140/90 mmHg kam es zu einem deutlichen Anstieg, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Der sogenannte systolische Blutdruck – das ist immer der erste höher liegende Wert – wirkte sich besonders auf die Risikosteigerung aus. So ergab sich bei einem systolischen Blutdruck größer 160 mmHg ein entsprechendes Risiko von 4,8 % im Vergleich zu 1,9 % bei einem Wert von 136 mmHg. Aber auch der diastolische Wert – das ist der niedrigere Wert – muss beachtet werden. So lag das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall bei einem Druck von 96 mmHg bei 3,6 % im Vergleich zu 1,9 % bei einem Wert von 81 mmHg.
Diese Daten zeigen, dass jeder seinen Blutdruck selbst messen sollte, und daher gehört ein solches Gerät in jeden Haushalt!
Effect of Systolic and Diastolic Blood Pressure on Cardiovascular Outcomes. Flint AC, Conell C, Ren X, Banki NM, Chan SL, Rao VA, Melles RB, Bhatt DL. N Engl J Med. 2019 Jul 18;381(3):243-251..