In den letzten Jahren gab es eine Reihe an Studien, wonach Übergewicht nicht gefährlich, sondern sogar als gesundheitsförderlich bewertet wurde. Kann das wirklich stimmen?
Eine ganz aktuelle Studie aus Großbritannien kommt zu ganz anderen Ergebnis. Die Wissenschaftler haben fast 300.000 gesunde Menschen in den Jahren 2006 bis 2010 untersucht und dann über viele Jahre bis 2015 nachbeobachtet. Bei den statistischen Untersuchungen wurden auch Faktoren wie Rauchen oder Bluthochdruck mit berücksichtigt. Es zeigte sich, dass das geringste Risiko an Herz-Kreislauferkrankungen bei einem Body Mass Index (BMI) von 22-23 kg/m2 vorhanden war. Mit steigendem BMI stieg das Risiko kontinuierlich an. Auch am Bauchumfang konnte dieser Zusammenhang nachgewiesen werden: Mit einem Bauchumfang von 74 cm bei Frauen und 83 cm bei Männern war das geringste Herz-Kreislauferkrankungs-Risiko vorhanden. Mit jeder Zunahme um 12,6 cm stieg das Risiko um 16% an.
Diese Daten widerlegen das sogenannte Adipositas-Paradoxon, wonach Übergewicht gesund ist. Vermutlich haben frühere Studien bereits vorhandene Erkrankungen nicht ausreichend berücksichtigt. Diese Ergebnisse zeigen, dass es leider doch nicht die schöne neue Welt gibt, in der Völlerei gesund ist!
Iliodromiti S, Celis-Morales CA, Lyall DM, Anderson J, Gray SR, Mackay DF, Nelson SM, Welsh P, Pell JP, Gill JMR, Sattar N. The impact of confounding on the associations of different adiposity measures with the incidence of cardiovascular disease: a cohort study of 296 535 adults of white European descent. Eur Heart J. 2018 May 1;39(17):1514-1520. doi: 10.1093/eurheartj/ehy057.
