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Boris Becker Syndrom

Wer bei Rückblicken auf erfolgreiche Sportveranstaltungen im Fernsehen Boris Becker in der Zeit als aktiven Sportler sieht und seine damalige mit der aktuellen Körperform vergleicht, ist überrascht. Wer Leistungssport betreibt verbrennt viele Kalorien, doch wenn die sportliche Karriere beendet und das Essverhalten beibehalten wird, sind solche Entwicklungen vorprogrammiert. Doch gibt es dazu auch wissenschaftliche Daten?

In einer aktuellen Studie hat man das Gewicht von über 3.500 professionellen Football-Spielern in den USA zu verschiedenen Zeitpunkten vor und einige Jahre nach Ende ihrer sportlichen Karriere bestimmt. Zusätzlich hat man die Gewichtszunahme mit dem Gesundheitszustand in Zusammenhang gebracht. Im Mittel nahmen die ehemaligen Sportler 18 kg Gewicht zu. Im mittleren Alter von 53 Jahren berichteten 28 % über chronische Schmerzen, 25% hatten Gewichts-abhängige Stoffwechsel-Erkrankungen wie z.B. Typ 2 Diabetes, 22% ein Schlafapnoe-Syndrom und  9% bereits eine Herz-Kreiskauf-Erkrankung. Es gab einen engen Zusammenhang von gesundheitlichen Problemen und der individuellen Gewichtszunahme.

Diese Daten zeigen sehr eindrucksvoll, dass der Körper keine langfristige Erinnerung an Sport hat. In der Medizin werden gerne gesundheitliche Probleme mit Namen verbunden. In diesem Fall könnte man vielleicht vom „Boris Becker Syndrom“ sprechen.

Churchill TW, Krishnan S, Weisskopf M, Yates B, Speizer FE, Kim JH, Nadler LE, Pascual-Leone A, Zafonte R, Baggish AL. Weight Gain and Health Affliction Among Former National Football League Players. Am J Med 2018

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Bildquelle: iStock Aksonov 688593916

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