Kontakt zu den Großeltern verbieten?

Aufgrund des steigenden Körpergewichts bei Kindern plant der Bundesernährungsminister Werbespots für ungesunde und zuckerhaltige Lebensmittel, die speziell an Kinder gerichtete sind, zu verbieten. Es stellt sich jedoch die Frage, ob dies wirklich ein substanzieller Beitrag ist, um das Problem der Adipositas bei Kindern zu beseitigen oder nur ein politisches Ablenkungsmanöver?
Wenn man den Alltag betrachtet, so bekommen Kinder aber auch Erwachsene zuckerhaltige Süßigkeiten wie Gummibärchen überall angeboten. Beim Bäcker, im Lebensmittelladen, an Informationsständen von politischen Parteien, im Flugzeug und der Eisenbahn werden die kleinen Tütchen mit den süßen Verführungen verschenkt. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, von welcher speziellen Personengruppe Kinder vor allem zuckerhaltige Süßigkeiten oder Getränke angeboten bekommen. Die Antwort lautet: Oma und Opa! In der Befragung gaben 72 Prozent der Mütter an, dass die Großeltern ihren Enkelkindern vermehrt solche ungesunden Lebensmittel geben würden. Die Hälfte der Mütter berichtete, dass es bei diesem Thema häufig zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Großeltern und Eltern kommen würde.
Die Auflistung zeigt, dass das Problem mit ungesunden und zuckerhaltigen Nahrungsmitteln weit über die Werbeaktivitäten der Lebensmittelindustrie hinausgeht. Daher ist ein grundsätzliches Umdenken erforderlich, damit nicht irgendwann ein pfiffiger Politiker auf die Idee kommt, weitere Verbote auszusprechen, z. B. den Kontakt der Großeltern zu ihren Enkelkindern zu untersagen …