In den vergangenen 100 Jahren hat die mittlere Schlafdauer deutlich abgenommen. Während man im Jahr 1900 ungefähr neun Stunden geschlafen hat, waren es in den Jahren 1980 und 2000 nur noch sieben und sechseinhalb Stunden. Zum einen halten die modernen Medien wie Fernsehen oder Internet die Menschen vom Schlafen ab, zum anderen klagen aber auch viele über Schlafstörungen. Doch wie wichtig ist ein ausreichender Schlaf für die Gesundheit?
Eine ganz aktuelle englische Studie hat die Schlafdauer von über 460.000 Teilnehmern im Zusammenhang mit genetischen Merkmalen untersucht. Es zeigte sich, dass Personen mit einer Schlafdauer von weniger als sechs Stunden pro Nacht ein 20 Prozent höheres Herzinfarktrisiko im Vergleich zu denen mit sechs bis neun Stunden Schlaf aufwiesen. In weiteren Analysen hat man verschiedene genetische Merkmale untersucht, von denen man bereits zuvor wusste, dass sie mit einem verkürzten Schlaf zusammenhängen. Wer also solche „Kurzschlaf-Gene“ aufwies, hatte auch ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Wenn Personen mit solchen ungünstigen Genen sechs bis neun Stunden schliefen, wurde das erhöhte Herzinfarktrisiko gesenkt.
Diese sehr aufwendigen Analysen aus genetischen Merkmalen und Beobachtungsdaten weisen darauf hin, dass es sich hierbei nicht nur um Assoziationen, sondern um kausale Zusammenhänge handelt.
Machen Sie doch einfach mit bei „Gesund im Schlaf“.
Sleep Duration and Myocardial Infarction.
Daghlas I, Dashti HS, Lane J, Aragam KG, Rutter MK, Saxena R, Vetter C.
J Am Coll Cardiol. 2019 Sep 10;74(10):1304-1314.