Gesund alt zu werden wünschen sich viele Menschen. Einer der wesentlichen Faktoren, der Krankheiten auslöst, ist ein Zuviel an Gewicht. So ist neben dem Alter ein Body Mass Index (BMI) von > 30 kg/m2 einer der wesentlichen Faktoren für einen schweren Verlauf einer COVID19-Erkrankung. Doch warum ist der BMI bei Frauen und Männern in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen?
Eine aktuelle Studie aus Kanada konnte nun zeigen, dass soziale Bindungen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Übergewicht und Fettsucht spielen. Dazu wurden Daten von über 28.000 Erwachsenen im Alter von 45–85 Jahren einer großen Bevölkerungsstichprobe aus den Jahren 2012-2015 verwendet. Die Ergebnisse zeigten, dass allein oder getrennt lebende bzw. verwitwete Frauen ein höheres Risiko für einen BMI > 30 aufwiesen, als Frauen in einer festen Partnerschaft. Diese Assoziationen verstärkten sich, je weniger soziale Interaktionen die Frauen aufwiesen.
Bei Männern ergab sich ein komplett anderes Bild, hier war allein lebend und ein kleines soziales Netzwerk habend mit einem geringeren Risiko für eine Fettsucht verbunden.
Eine Erklärung für diese Ergebnisse, die bereits zuvor publizierte Studien aus den USA und England bestätigen, liefern die Autoren nicht. Es zeigt sich erneut, dass Männer halt keine Frauen sind…
Hosseini Z, Veenstra G, Khan NA, Conklin AI (2020) Associations between social connections, their interactions, and obesity differ by gender: A population-based, cross-sectional analysis of the Canadian Longitudinal Study on Aging.PLoS ONE 15(7): e0235977.https://doi.org/ 10.1371/journal.pone.0235977