Eine Zöliakie oder die einheimische Sprue, wie sie auch genannt wird, ist eine seltene Erkrankung. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die durch ein Getreidebestandteil, das sogenannte Gluten, ausgelöst wird. Doch viele Menschen mit Darmbeschwerden – man spricht auch vom Reizdarmsyndrom – glauben, dass Gluten oder Weizen ihre Beschwerden verursachen oder verschlimmern. Das ist auch der Grund, warum die Nahrungsmittelindustrie gerne mit dem Zusatz „glutenfrei“ wirbt. Doch gibt es wissenschaftliche Daten, die das belegen?
Eine aktuelle Studie aus Kanada hat nun die Auswirkungen von Weizen, Gluten und einer glutenfreien Plazebosubstanz in einer geblindeten Studie untersucht. Dazu wurden knapp 30 Personen mit Reizdarmsyndrom eingeschlossen, die sich seit geraumer Zeit gluten- und weizenfrei ernährten und darunter eine deutliche Verbesserung der Darmbeschwerden verspürt hatten. Die Darmbeschwerden unter den unterschiedlichen Ernährungsformen – also glutenfrei, weizenfrei oder Plazebo – wurden mit speziellen Symptomfragebögen erfasst. Das Ergebnis: Es zeigten sich zwischen den unterschiedlichen Ernährungsformen keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Symptomverschlechterung!
Die Ergebnisse zeigen, dass Gluten und Weizen nicht immer Schuld sind!
Seiler CL, Rueda GH, Miranda PM, Nardelli A, Borojevic R, Hann A, Rahmani S, De Souza R, Caminero A, Curella V, Neerukonda M, Vanner S, Schuppan D, Moayyedi P, Collins SM, Verdu EF, Pinto-Sanchez MI, Bercik P. Effect of gluten and wheat on symptoms and behaviours in adults with irritable bowel syndrome: a single-centre, randomised, double-blind, sham-controlled crossover trial. Lancet Gastroenterol Hepatol. 2025 Jul 18:S2468-1253(25)00090-1. doi: 10.1016/S2468-1253(25)00090-1. Epub ahead of print. PMID: 40706614.



