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Unsinnige Ernährungsempfehlungen bei Divertikulitis

Eine Divertikulitis ist eine häufige Erkrankung, die immer mehr Menschen betrifft. Hintergrund dafür ist, dass sich in tiefen Darmabschnitten kleine Ausstülpungen in den Darmwänden bilden – sogenannte Divertikel. Diese können sich entzünden und zu schweren Infektionen führen. Betroffenen wird dann gerne geraten, Nüsse, Samen oder Mais in der Nahrung zu meiden, da sich diese in den Ausstülpungen ablagern können und so zu Entzündungen führen. Doch gibt es dazu überhaupt wissenschaftliche Daten?

Dieser Thematik hat sich eine US-amerikanische Forschergruppe gewidmet und die Daten von fast 30.000 Frauen im Alter von 35 bis 74 Jahren untersucht. Die Teilnehmerinnen wurden in den Jahren 2003 bis 2009 in die Studie aufgenommen, hatten zu diesem Zeitpunkt keine Darmprobleme und wurden anhand von Fragebögen zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Insbesondere wurde die Häufigkeit des Konsums von Nüssen, Samen und Mais erfragt. Das Ergebnis: Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von fast 14 Jahren traten über 1500 neue Fälle von Divertikulitis auf. Die davon betroffenen waren tendenziell älter, rauchten oder hatten geraucht, tranken viel Alkohol und waren übergewichtig. Hingegen führte ein erhöhter Verzehr von Erdnüssen, Nüssen oder Samen nicht zu einem erhöhten Risiko, Mais hatte sogar einen schützenden Effekt vor einer Divertikulitis.

Diese Ergebnisse widerlegen die weit verbreitete Annahme, dass eine mechanische Reizung zur Erkrankungen führt. Insofern sollten diese unsinnigen Ernährungsempfehlung bei Divertikulitis der Vergangenheit angehören.

Barlowe T, Anderson C, Nichols HB, Salvador AC, Sandler RS, Sandler DP, Peery AF. Diet and Risk for Incident Diverticulitis in Women : A Prospective Cohort Study. Ann Intern Med. 2025 May 6. doi: 10.7326/ANNALS-24-03353. Epub ahead of print. PMID: 40324196.

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