Schlaf ist ein wichtiger Lebensstil-Faktor, dessen Bedeutung nicht unbedingt im allgemeinen Bewusstsein verankert ist. Doch es gibt eine Vielzahl an Erkrankungen, die mit einer unzureichenden Schlafdauer in Zusammenhang gebracht werden. Ein ungesunder Schlaf, wie das sogenannte Apnoe Syndrom, bei dem die Betroffenen während des Schlafs Atemaussetzer haben und morgens müde aufwachen, führt anscheinend zu einer erhöhten Sterblichkeit. Doch was ist die Ursache dafür, dass Schlafentzug gesundheitlich so ungünstig ist?
Dies wurde in einer aktuellen Untersuchung im Detail untersucht. Dazu wurde bei 8 gesunden Frauen Blut nach einem 6-stündigen Schlaf und am darauf folgenden Tag nach einem 6-stündigen Schlafentzug abgenommen. Somit war jede der teilnehmenden Frauen auch ihre eigene Kontrolle. In den Blutproben wurden mit speziellen Techniken fast 500 Eiweißmoleküle analysiert. Die Ergebnisse waren überraschend: Über 60 der untersuchten Eiweißmoleküle unterschieden sich vor und nach Schlafentzug. Insbesondere die, die im Zusammenhang mit Blutgerinnung, Wundheilung aber auch mit Immunreaktionen und Cholesterintransport stehen, wurden durch den Schlafentzug beeinflusst.
Die Ergebnisse dieser sicher sehr kleinen, aber sehr gut durchgeführten Studie sind nicht so einfach zu interpretieren. Überraschend ist nur, dass schon ein Schlafentzug von 6 Stunden, der schon mal schnell am Wochenende bei einer längeren Party entstehen kann, zu Veränderungen im Blut führt. Aber Schlafentzug entsteht ja nicht nur durch das Feiern von Festen, sondern viele Menschen mit Schichtdienst sind diesem Problem unweigerlich ausgesetzt.
Diese Ergebnisse zeigen mal wieder, dass man sich durchaus gesund schlafen kann.
Bjørkum AA, Griebel L, Birkeland E. Human serum proteomics reveals a molecular signature after one night of sleep deprivation. Sleep Adv. 2024 Jun 19;5(1):zpae042. doi: 10.1093/sleepadvances/zpae042. PMID: 39131770; PMCID: PMC11310596..