Rezept-Frei

Nieren regulieren Wasserhaushalt

Im Sommer findet man zunehmend Menschen, die sich nicht aus dem Haus wagen, ohne mit einer Wasserflasche „bewaffnet“ zu sein! Es sind wahre Wasserfanatiker! Auch Ärzte geben regelmäßig den Hinweis, dass man unbedingt auf die Trinkmengen achten solle, da dies auf alle Fälle gesund sei! Doch was ist zu dem Thema wissenschaftlich bewiesen?

Ohne eine Flüssigkeitsaufnahme ist das Leben nicht möglich. Aber auch eine Trinkmenge von 20 Liter kann tödlich sein. Also liegt die optimale Trinkmenge für gesunde Menschen zwischen Null und 20 Liter. Eine ganz aktuell Übersichtsarbeit hat nun die wissenschaftliche Evidenz zu diesem Thema zusammengefasst. Dazu wurde die medizinische Literatur nach Studien durchsucht, bei denen die Teilnehmer in Gruppen mit unterschiedlicher Flüssigkeitsaufnahme zufällig zugeteilt wurden. Es wurden zwar knapp 1500 Artikel gefunden, aber nur 18 Studien erfüllten die wissenschaftlichen Kriterien, um in die Analyse aufgenommen zu werden. Vier Studien befassten sich mit den Auswirkungen des Trinkens von mehr Wasser auf die Gewichtsabnahme, zwei auf den Nüchternblutzucker, zwei auf Kopfschmerzen, zwei auf Harnwegsinfektionen, zwei auf Nierensteine und sechs Studien auf verschiedene andere Ergebnisse. Das Ergebnis: Nur für Nierensteine zeigt sich, dass eine Erhöhung der Wasseraufnahme auf mehr als zwei Liter Urin pro Tag zu einer signifikanten Verringerung des Wiederauftretens von Nierensteinen führt. Zu allen anderen untersuchten Fragen gab es keinen Hinweis, dass sich eine erhöhte Wasseraufnahme günstig auswirkt.

Den Wasserfanatiker sei daher gesagt, dass man sich durchaus auch im Sommer ohne eine Wasserflasche aus dem Haus bewegfen kann, denn der menschliche Körper besitzt Nieren, die die Flüssigkeitshaushalt regulieren.

Hakam N, Guzman Fuentes JL, Nabavizadeh B, Sudhakar A, Li KD, Nicholas C, Lui J, Tahir P, Jones CP, Bent S, Breyer BN. Outcomes in Randomized Clinical Trials Testing Changes in Daily Water Intake: A Systematic Review. JAMA Netw Open. 2024 Nov 4;7(11):e2447621. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2024.47621. PMID: 39585691; PMCID: PMC11589796.

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