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Medizinisches Unwort 2024

Bei der Jahreswende stellt man sich die Frage, ob das vergangene Jahr ein Gutes oder ein weniger Gutes war. Um dem Jahr einen Stempel aufzudrücken, wird seit geraumer Zeit immer ein „Unwort des Jahres“ gewählt. Welches Unwort würde man für 2024 auswählen, wenn es im Bereich der Medizin eine solche Aktion gäbe?
Das Wort „Arzneimittelmangel“ hätte sicher eine gute Chance, diesen Preis zu bekommen. Antibiotika und fiebersenkende Medikamente sind schon länger Mangelwaren, in 2024 sind nun auch Cholesterinsenker oder so banale Substanzen wie Kochsalzlösungen hinzugekommen. Der Grund für diesen Mangel liegt in einer verfehlten Arzneimittelpolitik der vergangenen Jahre. Die gesetzlichen Krankenkassen haben durch Rabattverträge die Preise für Medikamente stetig gedrückt, bis eine wirtschaftliche Herstellung in Deutschland nicht mehr rentabel war und wir von internationalen Importen abhängig sind. Gibt es in den Herstellerländern Probleme oder werden Lieferketten unterbrochen, leeren sich die Regale für die Medikamente in Apotheken. Im letzten Jahr sind auch patentgeschützte Medikamente hinzugekommen. Spezielle Diabetesmedikamente sind für viele Betroffene kaum noch zu bekommen. Bedingt durch die „günstige Nebenwirkung“ der Gewichtsabnahme werden diese Substanzen als Lifestyle-Medikamente bei Übergewicht eingesetzt. Den Firmen ist es nicht gelungen, die Produktionskapazitäten in dem Maße hochzufahren, wie der Bedarf auf dem Markt angestiegen ist. Personen mit Typ-2-Diabetes müssen die zum Teil über mehrere Jahre genutzte Therapie absetzen. Doch auch an diesem Mangel sind Gesundheitspolitik bzw. gesetzliche Krankenkassen nicht so ganz unschuldig. Diese Medikamente sind auf dem deutschen Markt aufgrund der Preisverhandlungen deutlich günstiger, als im internationalen Vergleich. Somit finden sich für den deutschen Markt produzierte Medikamente im europäischen Ausland, da die Großhandelsapotheken diese aus Erlösgründen in unsere Nachbarländer exportieren.
Realistisch betrachtet wird sich an der aktuelle Lage nicht so schnell etwas ändern. Die Idee eines medizinischen Unwortes des Jahres hat somit das Problem, dass es vermutlich nicht nur für 2024 ausgewählt würde, sondern ein Dauerbrenner für die kommenden Jahre wäre.

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