Das weltweit steigende Körpergewicht stellt die Gesellschaft zunehmend vor erhebliche Probleme, denn Übergewicht und Adipositas sind Krankheitstreiber. Gerne werden die sogenannten „Abnehmspritzen“ als Lösung des Problems genannt, doch die wirken nur, solange diese auch gespritzt werden. Wer sich mit diesen Medikamenten nicht lebenslang behandeln will, muss nach dem Absetzen mit einem Jo-Jo Effekt rechnen. Eine andere Maßnahme ist die Aufklärung über den Kaloriengehalt der Nahrung auf den Lebensmittelverpackungen oder in den Speisekarten im Restaurant. Diese wurde in den USA und anderen Ländern verpflichtend eingeführt. Doch gibt es wissenschaftliche Hinweise, dass dieser Aufwand etwas bringt?
Zu dieser Fragestellung ist ganz aktuell eine systematische Cochrane Übersichtsarbeit erschienen. Diese werden von unabhängigen Wissenschaftlern angefertigt. Dazu wurden 25 Studien erfasst, mit mehr als 10.000 Menschen aus einkommensstarken Ländern wie den USA, Kanada, Frankreich und Großbritannien. Das Ergebnis: Die Forscher fanden heraus, dass es durch die Kalorienangaben zu einer Reduzierung der von den Menschen gekauften und konsumierten Kalorien kam. Jedoch lag die durchschnittliche Kalorienreduzierung bei knapp 2 % oder etwa 11 Kalorien. Dies entspricht etwa zwei Mandeln.
Diese Daten belegen einmal wieder, dass es sicher keine einfachen Rezepte gibt, das steigende Gewicht zu bekämpfen. Zusammenfassend zeigt diese Untersuchung auch, dass Kalorienangaben allein sinnlos sind!
Clarke N, Pechey E, Shemilt I, Pilling M, Roberts NW, Marteau TM, Jebb SA, Hollands GJ. Calorie (energy) labelling for changing selection and consumption of food or alcohol. Cochrane Database Syst Rev. 2025 Jan 17;1(1):CD014845. doi: 10.1002/14651858.CD014845.pub2. PMID: 39820897; PMCID: PMC11738108