Rezept-Frei

Hiobsbotschaft von Erythrit

Um den Zuckerkonsum in Speisen zu reduzieren, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Süßstoffe, wie Cyclamat bzw. Aspartam oder Zuckeralkohole, wie Xylit oder Erythrit einzusetzen. Diese Süßungsmittel seien gesünder als Zucker, kalorienarm und nicht schädlich für die Zähne. Doch was sagt die Wissenschaft zu diesen Behauptungen?

Seit Kurzem gibt es Hinweise, dass Xylit und Erythrit nicht ganz so unbedenklich sind und möglicherweise in Verdacht stehen, Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu begünstigen. Eine ganz aktuelle Studie bestätigt diese Bedenken: Wissenschaftler der Charité und der Universität in Cleveland, USA, haben jeweils 10 gesunde Personen entweder mit 30 g Erythrit oder mit 30 g Traubenzucker behandelt und dann die Reaktivität der Blutplättchen vor dem Trinken der jeweiligen Lösung und 30 Minuten danach bestimmt. Während in der Traubenzuckergruppe die Blutzuckerwerte um 40 mg/dl anstiegen, kam es in der Erythritgruppe zu einem mehr als 1000-fachen Anstieg der Erythritkonzentrationen im Blut. Auch bei der Reaktivität der Blutplättchen konnten erhebliche Unterschiede nachgewiesen werden. Während die Traubenzuckerbelastung die Blutplättchen nicht beeinflusst hat, wurden diese durch Erythrit bei allen Teilnehmern deutlich aktiviert. Auch kam es im Gegensatz zu Traubenzucker durch Erythrit zur Freisetzung von Serotonin aus den Blutplättchen.

Die Aktivierung der Blutplättchen bei Gesunden ist sicher kein größeres gesundheitliches Problem. Unklar ist nur, ob die Aktivierung bei entsprechend gefährdeten Personen Herzinfarkte oder Schlaganfälle auslösen können. Solche Personen werden in der Regel mit Aspirin behandelt, um die Aktivität der Blutplättchen herunter zu regeln. Zumindest ist die aktuelle Studie eine weitere Hiobsbotschaft für Erythrit.

https://www.dge-sh.de/zuckergehalt.html

Witkowski M, Wilcox J, Province V, Wang Z, Nemet I, Tang WHW, Hazen SL. Ingestion of the Non-Nutritive Sweetener Erythritol, but Not Glucose, Enhances Platelet Reactivity and Thrombosis Potential in Healthy Volunteers. Arterioscler Thromb Vasc Biol. 2024 Aug 8. doi: 10.1161/ATVBAHA.124.321019. Epub ahead of print. PMID: 39114916.

YouTube

Aktuelles

Das Buch „Wie Insulin uns alle dick oder schlank macht“ ist kein Diabetesbuch, sondern für alle geeignet, die Problem haben Gewicht zu verlieren. Im Mittelpunkt des Buches steht das Hormon Insulin, das nach Nahrungsaufnahme von der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Bekannt ist, dass Insulin die Blutzuckerspiegel senkt, jedoch hat es eine weitere Wirkung: Insulin blockiert die Fettverbrennung. Das Buch gibt praktische Hinweise, wie man Insulinspiegel senken und überflüssiges Körpergewicht verlieren kann.