Rezept-Frei

Freiwilliger Gluten-Verzicht lohnt sich nicht!

In bestimmten Kreisen gilt man fast als asozial, wenn man nicht eine Histamin Intoleranz oder eine andersartige Nahrungsmittel-Unverträglichkeit aufweisen kann. Ganz im Trend liegt die Gluten-Unverträglichkeit, auf die sich nun auch die Nahrungsmittelindustrie gestürzt hat. Ein vielfältiges Angebot an Gluten-freien Produkten – auf dem Weihnachtsmarkt wurde auch ein Gluten-freier Glühwein angeboten – suggeriert eine Volkserkrankung. Schaut man in medizinische Lehrbücher, so ist die entsprechende Erkrankung – die Zöliakie – jedoch eine seltene Erkrankung. Es stellt sich aber die Frage, ob ein freiwilliger Verzicht auf Gluten vielleicht nicht förderlich für die Gesundheit ist?

Im letzten Jahr konnte in einer wissenschaftlichen Arbeit bereits gezeigt werden, dass sich der freiwillige  Gluten-Verzicht nicht positiv auf das Herz-Kreislaufrisiko auswirkt. Ganz aktuell ist eine Arbeit erschienen, die Hinweise gibt, dass dies sogar gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Im Rahmen einer Studie an über 11.000 Personen wurde bei Personen mit bzw. ohne freiwilligen Gluten-Verzicht im Blut und Urin der Schwermetallgehalt gemessen. Dabei zeigte sich, dass bei den Personen mit freiwilligen Gluten-Verzicht im Urin erhöhte Spiegel an Arsen nachweisbar waren im Vergleich zu denen mit normaler Ernährung. Im Blut fand man zusätzlich erhöhte Spiegel an Cadmium, Blei und Quecksilber. Während die meisten Schwermetall-Spiegel zwar erhöht, jedoch nicht gefährlich waren, lagen die Arsenspiegel sogar im toxischen Bereich.

Diese Daten zeigen, dass ein freiwilliger Gluten-Verzicht sich nicht lohnt!

Lebwohl B, Cao Y, Zong G, Hu FB, Green PHR, Neugut AI, Rimm EB, Sampson L, Dougherty LW, Giovannucci E, Willett WC, Sun Q, Chan AT. Long term gluten consumption in adults without celiac disease and risk of coronary heart disease: prospective cohort study. BMJ. 2017 May 2;357:j1892. doi: 10.1136/bmj.j1892.

Raehsler SL, Choung RS, Marietta EV, Murray JA. Accumulation of Heavy Metals in People on a Gluten-Free Diet.  Clin Gastroenterol Hepatol. 2018 Feb;16(2):244-251. doi: 10.1016/j.cgh.2017.01.034. Epub 2017 Feb 20.

YouTube

Aktuelles

Das Buch „Wie Insulin uns alle dick oder schlank macht“ ist kein Diabetesbuch, sondern für alle geeignet, die Problem haben Gewicht zu verlieren. Im Mittelpunkt des Buches steht das Hormon Insulin, das nach Nahrungsaufnahme von der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Bekannt ist, dass Insulin die Blutzuckerspiegel senkt, jedoch hat es eine weitere Wirkung: Insulin blockiert die Fettverbrennung. Das Buch gibt praktische Hinweise, wie man Insulinspiegel senken und überflüssiges Körpergewicht verlieren kann.