Viele Diäten zur Gewichtsabnahme gestatten den Betroffenen, an einem Tag in der Woche die strenge Diät zu ignorieren und nach Herzenslust zu schlemmen. Für solche Tage wurde der Begriff des „Cheat Day“ geprägt, was übersetzt „Schummeltag“ bedeutet. Doch ist das überhaupt sinnvoll?
Am Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum haben wir mit einer wissenschaftlichen Studie untersucht, welche Auswirkungen nur eine ungünstige Mahlzeit auf die Fettverbrennung hat.
Es ist bekannt, dass Zucker oder kohlenhydrathaltige Mahlzeiten zur Blockade der Fettverbrennung führen. Daher wurden die 10 Teilnehmer der Studie angehalten, komplett auf Zucker, Obst aber auch stärkehaltige Nahrungsmittel wie Brot, Nudeln, Reis oder Kartoffeln zu verzichten. Die Fettverbrennung wurde durch spezielle Geräte in der Atemluft analysiert. Das Ergebnis: Die Fettverbrennung braucht bis zu 5 bis 6 Tage, bis sie auf Spiegel angestiegen ist, die zu einer nachweisbaren Gewichtsabnahme führen. Wenn dann die Teilnehmer ein Frühstück mit zwei Brötchen – quasi eine „Cheat Mahlzeit“ – zu sich genommen haben, brach die Fettverbrennung ein und es dauert mehrere Tage, bis diese wieder die Ausgangswerte erreicht hatte. Es zeigte sich, dass je mehr Gewicht die Teilnehmer auf die Waage brachten, umso langsamer stieg die Fettverbrennung unter einer zucker- und kohlenhydratarmen Kost an. Auch die „Cheat Mahlzeit“ hatte bei diesen Personen eine deutlich längere Auswirkung auf den Abfall der Fettverbrennung.
Diese Daten zeigen, warum es vielen Menschen so schwerfällt Gewicht abzunehmen und warum Diäten mit sogenannten „Cheat Days“ für die Betroffenen nicht hilfreich sind. Man kann zusammenfassen, dass „Cheat Days“ eher „Shit Days“ sind.
Kempf K, Martin S. Effects of a Carbohydrate Meal on Lipolysis. Nutrients. 2024 Oct 18;16(20):3531. doi: 10.3390/nu16203531. PMID: 39458525; PMCID: PMC11510632.